(Registrieren)

Neue Energieeinsparverordnung bleibt völlig wirkungslos

Geschrieben am 16-10-2013

Berlin (ots) - Das Bundeskabinett hat heute eine Novelle der
Energieeinsparverordnung (EnEV) beschlossen, nachdem diese bereits am
vergangenen Freitag den Bundesrat passiert hatte. Unter anderem
müssen Hausbesitzer bis 2015 Öl- und Gasheizungen, die vor dem 1.
Januar 1985 eingebaut wurden, gegen zeitgemäße Heizsysteme
austauschen. Leider gibt es für viele Altanlagen Ausnahmen. "Mit
jedem Heiztag verpufft durch diese Museumsstücke bares Geld",
kritisiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes
Erneuerbare Energie (BEE).

80 Prozent der Deutschen heizen mit veralteter Technik. Dennoch
erfasst die EnEV 2014 nur wenige dieser überholten Heizungen. Dem
Bundesverband Erneuerbare Energie gehen die Änderungen deshalb auch
nicht weit genug: "Der neue Stichtag zum verpflichtenden
Heizungstausch erfasst gerade einmal 13 Prozent dieser
Energieschleudern", so Falk.

Rund 11 Millionen alte Niedertemperaturheizungen fallen nicht
unter die Austauschpflicht, entsprechen aber auch nicht dem Stand der
Technik. Die Bundesländer haben zwar erkannt, dass "das hohe
Energieeinsparpotenzial im Gebäudebestand zurzeit nur unzureichend
genutzt wird". So steht es im Bundesratsbeschluss von Freitag.
"Dennoch passiert nichts. Auch die EnEV 2014 bleibt wirkungslos und
ist nicht geeignet, endlich die Energiewende im Wärmesektor
voranzutreiben", bedauert Falk.

Heizkessel für Öl oder Gas müssen künftig nach spätestens 30
Jahren ausgetauscht werden. "Die Stichtagsregelung bleibt damit weit
hinter Expertenempfehlungen zurück", kritisiert Falk. Bereits nach 15
bis 20 Jahren gelten Heizungen in der Regel als nicht mehr auf dem
Stand der Technik. Moderne Heiztechnik ist effizienter und entlastet
mit Erneuerbaren Energien die Umwelt und den Geldbeutel. "Statt die
Energiewende im Wärmesektor endlich einzuleiten, werden die Deutschen
weiterhin große Teile ihres Einkommens verheizen. Diese Minireform
sieht weder echte Nachrüstpflichten noch verschärfte Einsparregeln
für den Gebäudebestand vor. Der Sanierungsstau in deutschen
Heizungskellern wird immer dramatischer Die neue Bundesregierung muss
sich endlich dem Thema Erneuerbare Wärme mit Engagement widmen, sonst
wird Deutschland seine Klimaziele für das Jahr 2020 nicht erreichen",
warnt Falk.

Heizkosten machen heute mit durchschnittlich mehr als 1000 Euro im
Jahr rund ein Drittel der Energiekosten eines Durchschnittshaushalts
aus. "Überholte Heiztechnik treibt die Verbraucher in eine
Kostenspirale. In den vergangenen 15 Jahren haben sich für die
Haushaltskunden die Erdgaspreise verdoppelt und die Heizölpreise
vervierfacht. Die EnEV könnte mit wirksamen Anreizen für den
Heizungstausch Verbraucher erheblich entlasten", argumentiert Falk.
Sogar halbieren kann eine Familie ihre Heizkosten durch eine
umweltfreundliche Kombiheizung mit Solarthermie und Pellets. Die
meist überfällige Heizungsmodernisierung wird mit Zuschüssen
gefördert: Für den Einbau eines neuen Heizkessels plus Solaranlage
gibt es über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
mindestens 2000 Euro dazu. Zusätzlich hilft die staatliche Förderbank
KfW bei der Finanzierung mit bis zu 50 000 Euro zu attraktiven
Kreditkonditionen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie arbeitet beim Thema Wärme
eng zusammen mit den Mitgliedsverbänden Bundesverband
Solarwirtschaft, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband und
Bundesverband BioEnergie.



Pressekontakt:
Bundesverband Erneuerbare Energie,
Pressesprecher Jens Tartler,
Tel.: 030/2758170-16,
E-Mail: presse@bee-ev.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491467

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Mehr Demokratie e.V. hält etablierte Parteien für nicht vertrauenswürdig Berlin (ots) - Michael Efler, Vorstandssprecher des gemeinnützigen Vereins Mehr Demokratie, kritisiert die in Deutschland in Kraft getretene Drei-Prozent-Hürde bei der Wahl zum Europäischen Parlament. "Damit erleben wir bei Wahlrechtsfragen zum wiederholten Mal, dass die etablierten Parteien Wahlgesetze zu ihrem eigenen Vorteil verändern", schreibt der Sozialökonom in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe) mit Blick auf die Wahl im Frühjahr 2014. Mehr Demokratie hatte mehr...

  • Rheinische Post: US-Haushaltsstreit: Arbeitgeberpräsident warnt vor Katastrophe Düsseldorf (ots) - Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat eindringlich vor einem Scheitern der Haushaltsverhandlungen in den USA gewarnt. "Wenn sich Republikaner und Demokraten nicht in letzter Minute einigen, ist das eine Katastrophe für die Weltwirtschaft", sagte Hundt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe). "Ich kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen noch eine Lösung finden", sagte Hundt. Zur Stunde zeichnet sich allerdings noch keine Einigung in den USA ab. Die Frist dafür läuft am heutigen mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: CDU-Vize Klöckner fordert von den Grünen mehr Bewegung in Richtung Union Saarbrücken (ots) - Nach dem Scheitern ihrer Sondierungen hat die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner von den Grünen mehr Bereitschaft für künftige Bündnisse mit der Union gefordert. Klöckner sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe): "Die Grünen trauen sich nicht wirklich - das ist doch der Punkt." Die Sondierungsgespräche beider Parteien hätten gezeigt, dass man professionell miteinander reden und umgehen könne. Klöckner betone aber auch: "Die Türen sind zwar offen, aber sie sind auch nicht ewig geöffnet." mehr...

  • Rheinische Post: Löhrmann kandidiert für Grünen-Parteirat Düsseldorf (ots) - Die nordrhein-westfälische Schulministerin und Vize-Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann kandidiert für den Parteirat der Grünen. Sie werde sich am Wochenende auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Berlin für das Spitzengremium der Partei zur Wahl stellen, erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Donnerstagausgabe) aus Parteikreisen. Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621 mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Schwarz-Grün Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert den Ausgang der schwarz-grünen Sondierung: Das "Scheitern" der Sondierung zwischen Union und Grünen sieht aus wie das Anbahnungsgespräch zweier Partner, die sich am Ende noch kriegen werden. Wenn es so weitergeht in unserer Parteienlandschaft, dann werden sich bald fast alle gegenseitig auf den Füßen stehen. Und zwar genau dort, wo Angela Merkel sich aufzuhalten pflegt: in der von ihr selbst definierten, sogenannten Mitte. Die Grünen sollten die Zeit in der Opposition, die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht