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Menschenrechtsinstitut fordert von Politik Strategien gegen Altersarmut - Zum 17. Oktober - Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

Geschrieben am 15-10-2013

Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert
die zukünftige Bundesregierung auf, Strategien gegen Altersarmut zu
entwickeln. "Es müssen jetzt Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung
von Altersarmut erarbeitet werden. Nur so kann sichergestellt werden,
dass Ältere in der Zukunft ihre Menschenrechte vollständig ausüben
können", erklärt Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für
Menschenrechte, anlässlich der Veröffentlichung der
Instituts-Publikation "Risiko Altersarmut. Aktuelle Aufgabe für die
Politik".

Darin empfiehlt das Institut Bundestag und Bundesregierung, in der
neuen Legislaturperiode wirksam gegen Altersarmut vorzugehen und
hierbei die universellen Menschenrechte als Maßstab für das
politische Handeln zu nehmen. "Altersarmut ist ein
Menschenrechtsproblem. Arme Menschen sterben früher, haben ein
höheres Krankheitsrisiko, ihre Meinung wird wenig berücksichtigt, in
die Gestaltung des Familienlebens wird oft eingegriffen und ihr
Risiko, nicht in die Gesellschaft eingebunden zu sein, ist erhöht.
Arbeitsmarktpolitische, familienpolitische, seniorenpolitische
gesundheitspolitische und rentenpolitische Entscheidungen müssen sich
daher an den Menschenrechten auf Gesundheit, auf politische Teilhabe,
soziale Sicherung, auf Familienleben sowie am Recht auf
Selbstbestimmung und am Diskriminierungsverbot ausrichten, um das
Risiko der Verletzung dieser Rechte zu verringern", so die
Institutsdirektorin.

Auch seien aus der Perspektive der Menschenrechte
wissenschaftliche Untersuchungen nötig, um die verschiedenen Risiken
im Alter besser einschätzen zu können: "Nur wenn auch Daten erhoben
werden, die genaue Aussagen zulassen, welche Gruppen ein erhöhtes
Armutsrisiko haben und wie sich das auf ihre Lebenswirklichkeit
auswirkt, können passgenaue menschenrechtskonforme Strategien zur
Armutsbekämpfung im Alter erarbeitet werden", so Rudolf.

Der Armutsbegriff werde von der Politik häufig lediglich auf
Einkommensaspekte beschränkt, betont die Autorin der Publikation,
Claudia Mahler, Autorin der Publikation und Wissenschaftliche
Mitarbeiterin des Instituts. Aus menschenrechtlicher Perspektive
müsse die Politik auch die Tatsache, dass ältere Menschen, die in
Armut leben, häufig auch an der gesellschaftlichen Teilhabe gehindert
seien, berücksichtigen. "Bundestag und Bundesregierung müssen sich
dem Abbau gesellschaftlicher Barrieren widmen, die zu sozialer
Exklusion führen und so, beispielsweise durch inklusive Gestaltung
sozialer Nahräume, die Rahmenbedingungen für ein Leben in der
Gemeinschaft schaffen, in der auch alte Menschen sozial, politisch
und kulturell teilhaben können", so Mahler.

Claudia Mahler: Risiko Altersarmut. Aktuelle Aufgabe für die
Politik. aktuell 10/2013, Deutsches Institut für Menschenrechte,
Berlin. http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/index.php?id=198

Claudia Mahler (2013): Menschenrechte: Keine Frage des Alters?
Deutsches Institut für Menschenrechte, Berlin. http://ots.de/7uv0j



Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Telefon: 030 25 93 59 - 14
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de


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