(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Finanzblockade in den USA Gemeinwohl - ein Fremdwort DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Geschrieben am 10-10-2013

Bielefeld (ots) - Mal angenommen, besser: gehofft, Amerikas
politische Klasse kommt vor dem zum D-Day stilisierten 17. Oktober
zur Besinnung und beendet die x-te Wiederauflage des Kampfes um den
Staatshaushalt - gewonnen ist damit nicht viel. Nach dem Duell ist in
den Uneinigsten Staaten von Amerika mittlerweile vor dem Duell.  Das
liegt nicht an den in jeder Demokratie wünschenswerten
Meinungsverschiedenheiten zwischen Demokraten und Republikanern. Über
200 Jahre hat die Supermacht mehr recht als schlecht vorgemacht, dass
ein Ausgleich politischer Interessen möglich ist. Das System hegte
Fanatismus ein und hielt den gröbsten Unsinn aus dem Parlament
heraus. Weil auf beiden Seiten ein Mindestmaß an Vernunft waltete.
Die Zeiten sind vorbei. Pack schlägt sich. Und verträgt sich nicht. 
Der 113. Kongress ist wie sein Vorgänger nicht nur
demokratietheoretisch eine Schande für das Prinzip der "checks and
balances". Inzwischen geht die Lähmung ans Eingemachte. Etwa bei
krebskranken Kindern, die ihre vom Staat finanzierten
Spezialtherapien nicht mehr bekommen. Das Zwei-Parteien-System ist
von Extremisten auf der Rechten gekapert worden. Groteske Mechanismen
zur Volksvertreterauswahl und höchstrichterlich legalisierte
Korruption durch fast unbegrenzte Spenden machen die
Entscheidungsprozesse anfällig für eine Politik, in der Gemeinwohl
ein Fremdwort ist. Washington ist heute die größte Reformbremse für
eine Supermacht, in der nur noch wenig super ist.
Selbstheilungskräfte? Nicht mehr zu messen. Die Misere hat viele
Konsequenzen. Eine wird lange nachwirken. Die Nation, die sich
irrigerweise immer noch für einzigartig hält, verliert, ob in Afrika,
auf der Arabischen Halbinsel oder in Asien, ihren Ruf als Vorbild.
Lachnummer Amerika - keine guten Aussichten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

490506

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Schwarz-Grün/Sondierungen Stuttgart (ots) - Die erste Sondierungsrunde von Union und Grünen verlief weniger brüsk, als das Wortgerassel vorab vermuten ließ. Es ist politisch vernünftig, den Dialog nicht gleich im Keim zu ersticken. Das verschafft beiden Seiten taktische Vorteile. Die Grünen sind zunächst weiter als Machtfaktor im Spiel. Sie signalisieren damit, dass sie nach ihrer Wahlschlappe nicht in eine Art politischen Autismus verfallen wollen. Und sie beugen dem Risiko vor, in den Ruch der demokratischen Verantwortungslosigkeit zu geraten. Für Merkel mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Tebartz-van Elst/Limburg Stuttgart (ots) - Natürlich passt die Prasserei in Limburg überhaupt nicht zu dem, was Papst Franziskus in Rom über eine "arme Kirche" predigt. Die Aufregung ist berechtigt. Allein die Fokussierung auf Tebartz-van Elst trägt heuchlerische Züge. Weshalb erregt sich niemand über den auch körperlich viel robusteren Münchner Kardinal Reinhard Marx, dessen Erzbistum für zehn Millionen Euro in Rom ein "Gästehaus" erworben hat - und der ganz selbstverständlich in jenem exklusiven Achter-Rat sitzen bleibt, mit dem Papst Franziskus die Kirche mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Spiel mit dem Feuer / Kommentar zu USA/Haushaltsstreit Stuttgart (ots) - Die konservativen Republikaner versuchen den demokratischen US-Präsidenten Barack Obama in die Enge zu treiben, und sie tun es auf eine Weise, die (nicht nur) bei Europäern Befremden auslöst. Da wird mit dem Feuer gespielt und die Zahlungsunfähigkeit der Weltmacht als mögliche Option ins Kalkül gezogen; der Eindruck entsteht, als handele es um nicht mehr als eine spannende Pokerpartie in einem Westernsaloon. Pressekontakt: Stuttgarter Zeitung Redaktionelle Koordination Telefon: 0711 / 7205-1225 E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Limburger Bischof Tebartz-van Elst Osnabrück (ots) - Ein Rücktritt ist überfällig Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nicht mehr zu halten - die Autorität des Limburger Bischofs ist weg. Das Vertrauen wichtiger Gremien und der allermeisten Gläubigen seiner Diözese fehlt ihm. Und den Kirchensteuerzahlern ist sein leichtfertiger Umgang mit Geldern nicht zu vermitteln. Jeder Politiker hätte angesichts derart schwerer Vorwürfe der Verschwendung und des nun zusätzlichen juristischen Ärgers - unabhängig vom Ausgang des Rechtsstreits - längst zurücktreten müssen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Fall Gabriele Obst Osnabrück (ots) - Plausibel, aber unbefriedigend Mordmerkmal? Fehlanzeige. Niedere Beweggründe waren dem Angeklagten zu keinem Zeitpunkt nachweisbar. Tatmotiv? Fragwürdig. Eifersucht wegen einer Affäre des Opfers und Habgier wegen einer Lebensversicherung sind möglich, aber nicht belegt. Materialspurenlage? Dünn. Außer einem wenig überraschenden genetischen Fingerabdruck des Angeklagten an der Tatwaffe liegt wenig vor, das ohne Umweg zum Verurteilten führt. Folgt aus alldem nun ein Freispruch aus Mangel an Beweisen, wie viele mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht