(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum Thema Strompreiserhöhung schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 09-10-2013

Bremen (ots) - Je teurer der Ökostrom, desto weniger ist der
Bürger von der Energiewende überzeugt. Eine neue Regierung, die das
Jahrhundertprojekt Energiewende in Angriff nimmt, tut deshalb gut
daran, gegen etwaige Erhöhungen wie jetzt bei der EEG-Umlage von 5,3
auf 6,3 Cent je Kilowattstunde vorzugehen. Vor dem Hintergrund, dass
manche Familien ihre Stromrechnung nicht bezahlen können - wofür es
mittlerweile den Begriff "Stromarmut" gibt - und dass kleinere
Betriebe in Bedrängnis kommen, muss sich eine neue Regierung daran
messen lassen, inwieweit sie den Strompreis in den Griff bekommt.
Dabei wird sie mit einem unbequemen System konfrontiert, dass ihnen
die alten Regierungen, die rot-grüne und die schwarz-gelbe,
hinterlassen haben. Gewiss hat die Politik noch Möglichkeiten. Das
Problem ist nur: Jede Option hat einen Haken. Wenn die
EEG-Vergütungssätze gekürzt werden, verprellt der Staat nicht nur
Energieunternehmen, die fest mit der Subventionierung gerechnet
haben. Man wird sich auch wegen Vertrauensmissbrauchs rechtlich
verantworten müssen. Bundesumweltminister Peter Altmaier hat bereits
versucht, die 20 Milliarden Euro an jährlicher Subvention mit der
Strompreisbremse zu verringern. Das Projekt ist gescheitert. Eine
weitere Option wäre, die Energieunternehmen an der EEG-Umlage zu
beteiligen. Das ist rechtlich unproblematisch. Dennoch wird man die
Umlage nicht einfrieren können, weil sie von der Höhe des
Börsenstrompreises abhängt. Was den Börsenstrompreis selbst betrifft,
wird man ihn mithilfe der Erhöhung der Emissionspreise kaum nach oben
treiben können. Weil eine solche Reform im Europäischen Parlament
ebenfalls gescheitert ist. So befindet sich die zukünftige Regierung
in einer Zwickmühle: Wann immer sie sich bewegt, wird sie anecken.
Entweder an den Interessen der Ökostromversorger oder an der
Umsetzbarkeit. Man muss der Regierung zugestehen, dass sie eine
Aufgabe hat, um die sie nicht zu beneiden ist - und bei der es nur
Verlierer geben kann. In der neuen Regierung werden sich
interessanterweise jene damit beschäftigen, die für das System
verantwortlich sind.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

490234

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Leitartikel: Mehr Ärzte in die Problemkieze; Jochim Stoltenberg zur Planung einer gleichmäßigen medizinischen Versorgung in Berlin Berlin (ots) - Es ist mehr eine Vorsorgemaßnahme denn ein Noteingriff. Eine wirkliche medizinische Unterversorgung gibt es in keinem der zwölf Berliner Bezirke. Das betrifft sowohl das Angebot der Haus- als auch das der Facharztpraxen. Insofern werden ambulante Patienten in der Hauptstadt sehr viel besser betreut als Menschen auf dem Lande, wo sich etwa in brandenburgischen Kleinstädten lange Schlangen bilden, wenn sich dort endlich mal ein Facharzt niederlässt. Dennoch hat auch Berlin ein Problem. Allerdings ein vergleichsweise mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Partei im Aufwind Gysi bleibt Solo-Fraktionschef der Linken Cottbus (ots) - Für die pragmatischen Kräfte bei den Linken dürfte der gestrige Tag ein doppelter Grund zur Freude gewesen sein: Ihre Galionsfigur Gregor Gysi bleibt alleiniger Fraktionschef im Bundestag, und das Bundesverfassungsgericht hat der Überwachung von Linkspolitikern durch den Verfassungsschutz eine Abfuhr erteilt. Beide Vorgänge sind ein politisches Signal und bedeutsam für den weiteren Kurs dieser Partei. Das Wahlergebnis vom 22. September bringt die Linke in eine komfortable Lage. Dass man einmal drittstärkste Kraft mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Ärzteförderung in Niedersachsen schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Nein, Rot-Grün streicht keineswegs ein tolles niedersächsisches Landarzt-Förderprogramm der alten Regierung McAllister zusammen. Damit hätte man eben nicht den in der kommenden Dekade bevorstehenden massenhaften Übertritt der Mediziner in den Ruhestand abfedern können. Denn das schwarz-gelbe Subventionsprogramm war schließlich auf zwei Jahre befristet. Nun ist es abgelaufen, die neue Landesregierung prüft die Förderkriterien und kommt zu dem Ergebnis, dass sie nicht zielführend sind. Und da liegt die Gesundheitsministerin mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Bundesweiter Blitzmarathon Unbeliebter NRW-Export MIRIAM SCHARLIBBE Bielefeld (ots) - Während Raser heute erstmals über alle Ländergrenzen hinweg gestellt werden, ist es für NRW schon der fünfte Blitzmarathon. Botschafter des Projekts ist Innenminister Ralf Jäger. Mit riesigem Polizeiaufgebot inszeniert er die Jagd nach den Verkehrssündern - und verfehlt dabei das Ziel. Für 24 Stunden - in Bayern sogar für eine Woche - werden sich die Straßenrowdys vielleicht den Regeln beugen, aber nur, um danach weiter aufs Gaspedal zu drücken. In München schimpft Michael Haberland, Präsident des Autofahrerklubs mehr...

  • Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Energiepolitik Bielefeld (ots) - Strom ist in Deutschland so günstig wie seit Jahren nicht - leider nur an der Börse und für Großabnehmer. Für die meisten Kunden sieht es ganz anders aus. Zusätzlich gut und gerne 70 Euro im nächsten Jahr zahlt der Durchschnittshaushalt, bei vielen Familien ist es das Doppelte und gleich tausende Euro sind es für unzählige Mittelständler. Die Bürger dürfen einmal mehr die Brieftasche zücken und den Preis einer verfehlten, von Stillstand geprägten Strompolitik zahlen. Die wird immer teurer - zumindest für die Masse. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht