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Im Visier: Orangensaft bei Edeka, Rewe, Lidl, Aldi & Co. / Studie der Christlichen Initiative Romero und ver.di belegt Missachtung von Arbeitsrechten entlang der gesamten Orangensaft-Lieferkette (

Geschrieben am 08-10-2013

Berlin (ots) -

Deutschland ist Fruchtsaft-Weltmeister und größter Abnehmer von
Orangensaft aus Brasilien. Die heute veröffentlichte Studie der
Christlichen Initiative Romero (CIR) und der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt die gesamte
Orangensaft-Lieferkette von den Plantagen Brasiliens bis in die
deutschen Supermärkte dar und deckt prekäre Arbeitsbedingungen auf:
"Sowohl in den Fabriken als auch auf den Plantagen wird unter
extremem Druck und ohne angemessene Schutzvorkehrungen gearbeitet.
Ausbeutung zu Hungerlöhnen auf den Plantagen und in den Saftfabriken
ist Alltag", bringt Sandra Dusch Silva von der
entwicklungspolitischen Organisation Christliche Initiative Romero
die Rechercheergebnisse aus Brasilien auf den Punkt.

Doch auch die Konzernkonzentration - in Brasilien wie in
Deutschland - ist alarmierend. Obwohl die Hälfte des weltweit
konsumierten Orangensaftes aus Brasilien stammt, betreiben aufgrund
von Wettbewerbsverdrängung gerade mal drei Großkonzerne Orangenanbau
und Konzentratgewinnung. Auch am Ende der Lieferkette stehen immer
weniger Handelskonzerne, die in Deutschland Lebensmittel anbieten.
Edeka, Rewe, Lidl/Kaufland und Aldi vereinigen 85 Prozent Marktanteil
auf sich und diktieren damit indirekt die Arbeitsbedingungen von
Millionen Beschäftigten. Auch die Ausbeutung von Arbeitskräften ist
nicht nur in Brasilien traurige Realität: "In Deutschland alarmiert
insbesondere die verstärkte Verantwortungsflucht der tarifgebundenen
Unternehmen Edeka und Rewe. Durch Ausgründung an selbstständige
Kaufleute entstehen nahezu betriebsratsfreie und tariflose Bereiche,
in denen Kaufleute nach Gutdünken über die Arbeitsbedingungen ihrer
Beschäftigten entscheiden", so Stefanie Nutzenberger,
ver.di-Bundesvorstandsmitglied und Leiterin des Fachbereichs Handel.
Sandra Dusch Silva, CIR, fordert: "Es muss endlich etwas passieren!
Denn wirtschaftliche Macht und Verantwortung für gute
Arbeitsbedingungen gehören zusammen."

Zur Veröffentlichung der Studie berichtet Cicera Coltro,
Erntehelferin auf einer Orangenplantage, aus eigener Erfahrung
darüber, was es bedeutet, die beliebte Zitrusfrucht unter prekären
Bedingungen im Akkord zu pflücken. Begleitet wird sie auf der heute
beginnenden Rundreise von Márcio Propheta Sormani Bortolucci - Anwalt
für Arbeitsrechte aus dem brasilianischen Piratininga.

Mit der Veröffentlichung der Studie und der Rundreise setzen CIR
und ver.di an, den Druck auf die deutschen Handelsriesen zu erhöhen,
sodass diese dem eigenen Anspruch einer sozialen
Unternehmensverantwortung endlich gerecht werden. Geknüpft an eine
Einladung zum Dialog wird die Studie an Edeka, Rewe, Lidl/Kaufland
und Aldi übergeben.

Stationen der Rundreise mit brasilianischen Gästen
(Pressegespräche sind vor und nach den Abendveranstaltungen möglich -
gerne nach Anmeldung):

8.10. Berlin, 9.10. Hamburg, 10.10. Münster, 11.10. Frankfurt,
12.10. Stuttgart, 14.10. Brüssel. ( Weitere Infos:
http://www.ci-romero.de/supermarkt )

Unter http://www.ci-romero.de/presse_digitalepressemappen/ kann
die Studie abgerufen werden [nur für Presse]: Weitere Fotos zu den
Arbeitsbedingungen in der Orangensaftindustrie Brasiliens können
angefordert werden bei der Christlichen Initiative Romero (CIR) -
Büro Münster: Joana Eink, eink@ci-romero.de, Tel.: 0251 - 89 503,
Fax: 0251- 82 541.



Pressekontakt:
Christliche Initiative Romero (Büro Berlin) - zu Arbeitsbedingungen
in Brasilien und zur Kontaktaufnahme mit brasilianischen Gästen:
Sandra Dusch Silva, Tel.: 0176 - 64190709, Mail: dusch@ci-romero.de

ver.di - zu Arbeitsbedingungen im deutschen Einzelhandel: Katharina
Wesenick, Tel.: 01752605701


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