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Lausitzer Rundschau: Moderne Kreml-Astrologie Die Koalitionsspekulationen nach der Bundestagswahl

Geschrieben am 25-09-2013

Cottbus (ots) - Weil die Sowjet-Führung in Moskau seinerzeit so
undurchdringlich war, waren westliche Geheimdienste und Medien auf
die Interpretation kleinster Besonderheiten angewiesen. Das nannte
man Kreml-Astrologie, auch, weil sie oft danebenlag. Laut "Wikipedia"
wird der Begriff auch heute noch gern verwandt, als Metapher für den
Versuch, aus undurchdringlichen politischen Führungskreisen irgendwie
Nachrichten zu gewinnen. Das gilt derzeit ganz besonders. Schon vor
dem 22. September wurden vielfach Vermutungen über die
Zusammensetzung des neuen schwarz-gelben Kabinetts angestellt. Meist
war Guido Westerwelle da wieder Außenminister. Leider ging der gelbe
Teil verloren. Nun wird das Gleiche über eine schwarz-rote Regierung
spekuliert, mit Frank-Walter Steinmeier als Außenminister. Leider
kommt die vielleicht nicht zustande; außerdem will Steinmeier
SPD-Fraktionschef bleiben. Jeder Satz und Halbsatz liegt auf der
Goldwaage. Anton Hofreiter von den Grünen sagt: "Wir schließen
logischerweise keine Gespräche aus." Whow, also kommt Schwarz-Grün?!
Wolfgang Schäuble sagt zu Steuererhöhungen: "Wir sollten jetzt
schauen, wie die Gespräche laufen." Hammer?! Man sieht, es ist eine
Zeit großer Aufgeregtheiten. Kreml-Astrologie eben. Der Unterschied
ist: Im Kreml bestimmten die Oberen wirklich alles, und sie wussten,
was sie wollten. Da war es schon wichtig, einen Zipfel davon zu
erhaschen. Hier wissen die Oberen alle selbst überhaupt noch nicht,
wie es weiter geht und tasten sich nur langsam vor. Deshalb sollte
man derzeit jede Äußerung als das nehmen, was sie ist: ein
Testballon. Kann so kommen. Kann auch nicht. Abwarten.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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