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FZ: Auf zu den Urnen! (Kommentar der "Fuldaer Zeitung" / Samstagausgabe 21.9.2013)

Geschrieben am 20-09-2013

Fulda (ots) - Endlich vorbei!", wird so mancher seufzen, der sich
in den vergangenen Tagen durch die Programme der wenigstens noch
halbwegs ernstzunehmenden deutschen Fernsehstationen gezappt hat und
dabei dem nervenden Dutzend der ewiggleichen Köpfe mit ihren
vorhersehbaren Argumenten ausgeliefert war. In der Tat: Sendeformate,
bei denen die von der Leyens, Gabriels, Bahrs, Trittins und Gysis
oder wechselweise auch die Gröhes, Altmaiers, Schwesigs, Oppermanns,
Göring-Eckardts, Künasts, Röslers, Brüderles und Wagenknechts dieser
Berliner Politblasenwelt sich die Klinke in die Hand geben und
aneinander vorbeireden, gibt es wahrlich bis zum Überdruss. Zu den
wenigen lichten Momenten des TV-Wahlkampfs zählten indes Sendungen,
bei denen Merkel und Steinbrück mit den konkreten Lebenssituationen
von Wählern konfrontiert wurden - und diese Menschen von Angesicht zu
Angesicht nicht mit den üblichen Phrasen abspeisen konnten, mit denen
sich Jauch, Maischberger, Plasberg & Co. im engen Korsett ihrer
steril vorbereiteten Frage-Kärtchen und Besserwisser-Einspielern oft
zufrieden geben. Wer sich also ein wenig Mühe gab und - vor allem in
Medien jenseits des Fernseh-Talks sowie der Stinkefinger- und
Schlandketten-Debatten des Internets - nach neuen Argumenten und
überraschenden Antworten suchte, der konnte durchaus fündig werden.
Vielleicht war für ihn der Wahlkampf - anders als allenthalben zu
hören ist - sogar spannend. Das gleiche gilt vermutlich für all jene,
die ein Thema "vor ihrer Haustür" wie etwa die Windkraft derart
bewegt, dass sie aktiv mitmischen im Wettstreit der Parteien. Wer
sich in der Demokratie Gehör verschafft, wird wahrgenommen, kann
Einfluss auf Entscheidungen nehmen. Eine solche Erfahrung kann
spannender sein als alle TV-Elefantenrunden zusammen. Und nicht
zuletzt: Nur wer wählt, hat die Chance mitzubestimmen - und das
Recht, sich nachher zu beschweren. Wer aber nicht wählt, überlässt
das Feld all jenen, die ganz genau wissen, dass ihre eigene Stimme
immer mehr Gewicht bekommt - und ihren Interessen dient -, je weniger
Menschen ihr Wahlrecht ernstnehmen. Also: Auf zu den Urnen!



Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Johannes Heller
Telefon: 0661 280-447
johannes.heller@fuldaerzeitung.de


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