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Schulgeldpflicht für Altenpflege-Auszubildende: bpa fordert Abschaffung / Staatssekretärin des Sächsischen Sozialministeriums stellt Gespräche in Aussicht

Geschrieben am 20-09-2013

Leipzig (ots) - Während des Festaktes zum 20-jährigen Jubiläum
seiner Landesgruppe Sachsen im Schloss Wackerbarth bei Dresden sprach
sich der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) für
eine generelle Abschaffung der Schuldgeldpflicht an
Altenpflegeschulen aus. Gezielt wurde die Frage aufgeworfen, warum
Auszubildende in der Altenpflege schlechter behandelt werden als ihre
Kollegen in anderen Berufszweigen. Das Interesse an der Ausbildung
zum Altenpfleger ließe sich weiter steigern, wenn - wie in anderen
Berufen auch - kein Schulgeld gezahlt werden müsste.

"Die Zeiten, in denen ein Auszubildender Lehrgeld bezahlen muss,
sind seit vielen Jahren vorbei - außer in der Pflege. Das ist ein
völlig falsches Signal", kritisiert Bernd Meurer, Präsident des bpa,
und ergänzt: "Wir registrieren seit Jahren einen weiter ansteigenden
Fachkräftemangel. Dieser wird durch die nach wie vor vorhandene und
nicht nachvollziehbare Schulgeldpflicht weiter verschärft. Damit ein
junger Mensch einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten
kann, soll er auch noch Geld bezahlen. Das ist absurd."

Ähnlich argumentiert auch Dr. Matthias Faensen, Vorsitzender des
bpa Sachsen: "Der Fachkräftemangel im Freistaat ist sehr groß. Gerade
in den Randbereichen zu den westlichen Bundesländern, wo die
Vergütungen für die Pflegefachkräfte höher sind, kann der Bedarf und
damit die geforderte hohe Qualität nur mit großen Anstrengungen
sichergestellt werden." Beide Verbandsvertreter fordern deshalb eine
Abschaffung der Bezahlpflicht.

Positive Signale gibt es unterdessen aus der sächsischen
Landespolitik. Andrea Fischer, Staatssekretärin des Sächsischen
Sozialministeriums, sagte: "Es ist in der Tat inakzeptabel, dass man
in Sachsen kostenlos Arzt werden kann, aber Pflegefachkräfte Geld
bezahlen, um ihren Beruf zu erlernen. Darüber muss geredet werden."
Zudem forderte sie, die Fachkräfte angemessen zu vergüten und damit
einen Beitrag zu leisten, dass diese in Sachsen bleiben. Auch
forderte sie auf, den Umfang der Beschäftigungen zu erweitern und
noch mehr Teilzeitbeschäftigten eine Vollzeitstelle anzubieten, wobei
die privaten Anbieter Vorreiter sind. Hier müssten Pflegekassen und
Leistungserbringer zu Verabredungen kommen, welche die Pflege in
Sachsen attraktiver machen. Dies, so Staatssekretärin Fischer,
entscheide sich nicht zuletzt anhand der Vergütung für gute Arbeit.

bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen,
davon rund 450 in Sachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für ca.
245.000 Arbeitsplätze und 18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte
Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Jacqueline Kallé, Landesbeauftragte, Tel.: 0341-211 05 30, www.bpa.de


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