(Registrieren)

Breitbandausbau: Datenfeldweg statt -autobahn / Wahlprogramme fordern Stand von gestern

Geschrieben am 18-09-2013

Berlin (ots) - Alle größeren Parteien versprechen einen
flächendeckenden Breitbandausbau. Was sie genau darunter verstehen,
verschweigen ihre Wahlprogramme allerdings. Aus gutem Grund: Denn die
wenigen konkreten Forderungen bleiben weit hinter dem zurück, was
bereits jetzt Beschlusslage der Bundesregierung ist. Doch selbst
deren Ausbaukonzept reicht nicht aus, denn das Zukunftsthema
Glasfaser fehlt dort völlig. eco - Verband der deutschen
Internetwirtschaft fordert daher alle Parteien auf, sich für einen
Breitbandausbau einzusetzen, der Deutschland auf die wirtschaftlichen
Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.

Aus Sicht der deutschen Internetwirtschaft enttäuschen die Pläne
der Parteien zum Breitbandausbau: Obwohl alle Parteien mit
Einzugchance in den Bundestag das Thema erwähnen, fehlen zumeist
Angaben, welches Leistungsniveau sie anstreben. Denn Breitband ist
ein weiter Begriff: Aktuell gilt jede Verbindung mit 1 Mbit pro
Sekunde (Mbps) als Breitband - damit kann man noch nicht einmal
störungsfrei ein YouTube-Video schauen.

Lediglich eine Partei, die Grünen, bekennen sich zu einer
Mindestgeschwindigkeit. Sie streben eine flächendeckende Leistung von
6 Mbps an: ein wenig ambitioniertes Ziel, denn bereits heute können
zwei Drittel der deutschen Haushalte 50 Mbps empfangen. Nach den
Plänen der Bundesregierung soll diese Geschwindigkeit in fünf Jahren
bundesweit verfügbar sein. Technisch ist dies kein Problem,
gearbeitet wird lediglich noch an der Finanzierung des Ausbaus.

50 Mbps helfen niemandem

Allerdings reicht auch der Ausbauplan absehbar nicht aus, um
Deutschland im internationalen Wettbewerb zu stärken. Die
Internetanwendungen der Zukunft benötigen die Leistungsstärke von
Glasfaserleitungen: 1 Gbps beziehungsweise die zwanzigfache
Geschwindigkeit dessen, was in fünf Jahren aufgebaut sein soll. Dafür
gibt es in Deutschland allerdings nicht einmal in den Ballungsräumen
Ausbaupläne, geschweige denn in der Fläche.

Gefahr für den Mittelstand

Klaus Landefeld, bei eco Vorstand für Infrastruktur und Netze,
betrachtet die Entwicklung daher mit Sorge: "Wenn Deutschland nicht
umsteuert, bekommen wir absehbar Probleme mit der internationalen
Konkurrenzfähigkeit - und zwar nicht nur in der Internetwirtschaft,
sondern insgesamt. Immer mehr Branchen sind auf wirklich schnelles
Internet angewiesen." Große Probleme sieht er insbesondere für das
Rückgrat der deutschen Wirtschaft, den Mittelstand: "Viele dieser
Unternehmen haben Standorte außerhalb von Ballungsräumen. Wenn sie
von einem zeitgemäßen Informationsaustausch abgeschnitten werden,
schädigt das ihre Marktposition."

Fit für die Zukunft

eco fordert daher von allen Parteien, ihre Pläne zu konkretisieren
und Konzepte für den Glasfaserausbau zu entwickeln. Wer auch immer in
der nächsten Legislaturperiode die Regierung stellt, darf zudem auf
keinen Fall hinter das bereits beschlossene Ausbauprogramm
zurückfallen. Dieses wird dringend als Überbrückung benötigt, bis
Deutschland sich mit einem flächendeckenden Glasfasernetz für die
Zukunft fit gemacht hat.

eco (www.eco.de) ist mit rund 700 Mitgliedsunternehmen der größte
Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der
eco-Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland,
fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt
Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den
eco-Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und
Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben
aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.



Pressekontakt:
Thomas Müller, Tel. 0221 / 700048-260, E-Mail: Thomas.Mueller@eco.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

486391

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Dilma Rousseff sagt USA-Reise ab: Mutige Präsidentin Berlin (ots) - Sie setzt wenigstens ein Zeichen: Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. Während die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zu der Ausspähung über den USA-Geheimdienst NSA schweigt und Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sich bei seinem USA-Besuch mit fadenscheinigen bis dummdreisten Ausreden zufriedengab, sagte Rousseff ihren geplanten Besuch in Washington ab. Das Vorgehen von Rousseff, einer ehemaligen Stadtguerillera, ist alles andere als ein Schnellschuss. Schon vor Wochen wurde bekannt, dass die NSA die Präsidentin mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu EU/Kroatien Frankfurt/Oder (ots) - Manche der EU-Neumitglieder begreifen nur schwer, dass der Klub, dem sie nun beigetreten sind, mehr als nur ein Goldesel ist. So ist völlig inakzeptabel, dass Kroatien per Sondergesetz einen Personenkreis vor Auslieferung schützt, der in anderen EU-Staaten im Verdacht steht, Verbrechen begangen zu haben; bis hin zum Mord. Noch immer kommt es auch vor, dass vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagte ehemalige Militärs oder Partisanenführer in den früheren jugoslawischen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Mindestlöhnen Frankfurt/Oder (ots) - Dass die Bundesregierung die unterschiedlichen Mindestlohnhöhen in Ost und West kritiklos durchgewinkt hat, ist im 23. Jahr der deutschen Einheit nicht mehr nachzuvollziehen. Es stimmt, dass die Regierung in der Mindestlohnfrage den Vorgaben der Tarifpartner folgt. Denen ist auch die Hauptschuld an dieser fortgeschriebenen Ungerechtigkeit anzulasten. Aber Schwarz-Gelb hat sich vorbehalten, die Mindestlohnfestlegungen per Kabinettsbeschluss abzusegnen. Theoretisch wäre also auch ein Nein möglich gewesen. So mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zu Kroatien/EU Regensburg (ots) - von Hanna Vauchelle, MZ Die deutschen Behörden hatten sich zu früh gefreut. Mit Kroatiens EU-Beitritt werde man dem mutmaßlichen Dissidenten-Mörder Josip Perkovic habhaft werden, so lautete der Wunsch. Doch mit dem Sondergesetz hat Kroatien die Hoffnungen zunichtegemacht und Zweifel geschürt. Ist das Balkan-Land beitrittsreif gewesen? Fest steht: Eine Vertrauensgemeinschaft kann so nicht funktionieren. Die EU ist nicht nur eine Handelsgemeinschaft, sondern basiert in erster Linie auf gemeinsamen Rechten, Pflichten mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) zum neuen Bezirkstag in der Oberpfalz Regensburg (ots) - von Reinhold Willfurth, MZ Es ist nicht so, dass die bayerische FDP jenseits diverser Stadratsgremien von der politischen Bildfläche verschwunden wäre. Im neuen Bezirkstag von Mittelfranken ist zum Beispiel wieder ein Freidemokrat vertreten. Auch sonst zeigten sich Wahlvolk und Wahlsystem den kleinen Parteien gegenüber generös. Im Nürnberger Bezirksparlament sind künftig auch Plätze für die Linke, die Piratenpartei, die ÖDP und die Frankenpartei reserviert. Die siegesverwöhnte CSU muss sich ihre Mehrheiten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht