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Badische Neueste Nachrichten: Pariser Realismus

Geschrieben am 17-09-2013

Karlsruhe (ots) - Spätestens seit Ende vergangener Woche hat auch
Frankreich den SPD-Kanzlerkandidaten entdeckt: Die
"Stinkefinger"-Pose brachte Peer Steinbrück sogar jenseits des Rheins
in die Schlagzeilen - keine unbedingt schmeichelhafte Einführung für
jemanden, der den meisten Franzosen bisher gänzlich unbekannt war.
Während viele Bürger in Bundeskanzlerin Angela Merkel geradezu die
Verkörperung Deutschlands sehen, muss ihr Herausforderer Steinbrück
erst einmal vorgestellt werden: "Peer qui?" fragte folglich das
Magazin "L'Express" in einem seiner Beiträge zur Bundestagswahl und
lieferte umgehend ein Portrait des SPD-Politikers - nicht ohne
anzumerken, dass dessen Chancen, in das Kanzleramt einzuziehen,
gelinde gesagt, "gering" seien. Nicht nur die französischen Medien,
auch die Pariser Führung geht inzwischen von der Wiederwahl Merkels
aus. Hatte die Entourage von Staatspräsident François Hollande bis
vor wenigen Monaten noch hinter vorgehaltener Hand auf einen Wahlsieg
der deutschen Schwesterpartei SPD gesetzt - in der Hoffnung, dass
sich mit Steinbrück als Kanzler in der EU-Krisenpolitik leichter eine
Wende durchsetzen lasse, als mit der konservativen Merkel - so stellt
man sich im Élysée-Palast mittlerweile auf eine dritte Amtszeit der
Bundeskanzlerin ein. Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten des
deutsch-französischen Führungsduos hat der Sozialist Hollande auch
gelernt, mit der Bundeskanzlerin zusammenzuarbeiten. Und weil die
Christdemokratin in jüngster Zeit bemüht wirkte, ihr Image als
strenge Sparerin abzumildern und sich für Wachstum und Jobs
einsetzte, könnte Paris mit einer neuen alten Kanzlerin Merkel
tatsächlich ganz gut leben - wenngleich man stillschweigend doch auf
eine Große Koalition hofft. Dass diese Konstellation möglich und
nötig werden könnte, falls es der bisherige Koalitionspartner FDP
nicht in den Bundestag schafft, lernen die Franzosen dieser Tage aus
ihren Zeitungen. Doch so manches Magazin muss den Lesern überhaupt
erst einmal die Funktionsweise der Bundestagswahl erklären. Keine
leichte Sache, sind es die Franzosen doch gewohnt, einen Präsidenten
direkt zu wählen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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