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The Next Big Thing: Wo liegen Chancen für Gründer? / Jay Samit: "Keep it simple and stupid" / Jens Müffelmann: "Berlin selbst ist eine Art Start-up"

Geschrieben am 10-09-2013

Berlin/Potsdam (ots) - Top Entrepreneure und Digital-Entscheider
führender Medienunternehmen diskutierten heute Vormittag beim
Internationalen Medienkongress im ICC Berlin unter dem Titel "Clash
of Cultures or the Future of Growth" die Strategien von Medienhäusern
im Digitalmarkt. Welche Vor- und Nachteile bieten
unternehmensflankierte Gründungen und was sind deren spezifische
Erfolgsfaktoren und Risiken? In Kooperation mit hy! Berlin.

In das Thema führte der US-amerikanische Serial Entrepreneur Jay
Samit ein, der in 25 Jahren Berufserfahrung fast 90 Unternehmen
gründete und rund 800 Millionen Dollar Startkapital einsammelte.
Inzwischen baut er mit ooVoo den mit aktuell 80 Millionen Nutzern
weltweit größten Anbieter für Social Video Chat auf. In seiner
Keynote "Reinventing Media: How Entrepreneurs are Disrupting Content
Distribution" verriet er, wo er die zentralen Herausforderungen für
Unternehmensgründer in der digitalen Welt sieht und untermauerte
seine Ausführungen mit aktuellen Zahlen vom amerikanischen Markt: So
seien 2012 bereits 18 Prozent der Webnutzung mobil gewesen, 2014
würde mobiles Surfen bereits die Nutzung des Webs am Desktop
übertreffen. Diese Entwicklung sei nicht von der Industrie forciert
worden, sondern allein nutzerbestimmt. Neue Geschäftsmodelle müssten
sich demnach an der "Schlacht um die Plätze in den mobilen
Verkaufsregalen" beteiligen, also Angebote entwickeln, die
insbesondere die mobilen User finden und nutzen.

Ein anderer Megatrend sei, so Samit weiter, die intelligente
Nutzung der ungeheuren Masse an Daten, die sich im Netz befinde. In
2013 wurden mehr digitale Fotos gemacht, als insgesamt jemals zuvor.
Aber nicht die Flut der Inhalte sei das Problem, sondern die Filter.
Gründer, die auf die Frage, wie die richtigen Inhalte zu den
richtigen Kunden kommen, passende Antworten liefern, etwa durch
sinnvolle Personalisierung ihrer Angebote, hätten gute Aussichten auf
einen Unternehmenserfolg. Dabei sei es eine Nebensache, ob sich neue
Ideen an aktuelle Regeln halte. Es spiele keine Rolle, ob es "legal
or illegal" sei, denn wenn der "Geist einer funktionierenden Idee aus
der Flasche" sei, sei er nicht mehr einzufangen - siehe Napster. Nur
einfach müssten die Ideen sein: "Keep it simple and stupid", so
lautete das Credo des multiplen Unternehmensgründers.

Im Anschluss an die Keynote diskutierten Florian Meissner,
Mitgründer und CEO, EyeEm, Dr. Jens Müffelmann, Leiter
Geschäftsführungsbereich elektronische Medien, Axel Springer, Mato
Peric, Gründer und CEO, EPIC Companies und Jay Samit, moderiert von
Aydo Schosswald und Hans Raffauf, Gründer und CEOs, hy! Berlin, die
Thesen.

In dem lebhaften Gespräch erklärten die Vertreter der beiden
großen Medienhäuser ProSiebenSat.1 und Axel Springer ihre digitalen
Strategien. Mato Peric gründet mit EPIC Companies, seinem
Joint-Venture mit ProSiebenSat.1, Start-ups, die "TVable" seien, also
insbesondere vom Kerngeschäft der TV-Gruppe profitieren würden. Er
veranschaulichte die Strategie mit dem Beispiel "petobel", ein
Online-Shop für Haustierbedarf. EPIC Companies mit Sitz in Berlin
habe inzwischen vier Unternehmensgründungen im Portfolio, zwei kämen
bald dazu.

Springer Digital-Chef Dr. Jens Müffelmann erklärte die jüngste
Strategieänderung des Konzerns was Beteiligungen an Unternehmen der
Digitalwirtschaft angeht. Früher hätte man in reife Unternehmen
investiert - late stage. Das sei bislang auch eine ausgezeichnete
Strategie gewesen, mache doch der Gesamtkonzern aufgrund seiner
Online First Devise bereits 40 % seines Umsatzes mit dem
Digitalgeschäft. Dennoch sei man umgeschwenkt auf sogenannte early
stage initiatives, also Investitionen und Beteiligungen in junge
Gründungen. In einer ersten Runde sei in acht Unternehmen investiert
worden, für die zweite Runde hätten Gründer gerade gepitcht.
Grundlage aller strategischen Gedanken im Bereich Online sei bei
Springer die Erkenntnis, dass es sinnvoller sei, mit dem eigenen
Kerngeschäft in den Wettbewerb zu treten, als es andere, neue Player
machen zu lassen.

Einvernehmlich analysierten alle Teilnehmer der Runde, dass das
Engagement großer Unternehmen in Start-ups auch Risiken berge. So
dürften die jungen Geschäftsmodelle nicht das Kerngeschäft
kannibalisieren, so Jay Samit, der das Beispiel Kodak anbrachte. Die
Start-ups müssten als "Speedboat neben einem Tanker", so Peric,
relativ unabhängig vom Konzern existieren können. Auch Investitionen
in und Übernahmen von bestehenden Unternehmen seien nicht ohne
Risiko: häufig führe der "Clash of Cultures", dazu, dass die Gründer
an den für sie unbekannten Konzernstrukturen scheitern und das
Unternehmen verlassen.

Berlin, so die ebenfalls einhellige Ansicht aller Panelteilnehmer,
sei dabei der optimale Standort. "Berlin ist selbst eine Art
Start-up", so Jens Müffelmann und habe bpsw. London längst abgehängt,
so Florian Meissner, der die Exzellenz und Internationalität der
Talente, die den Unternehmen in Berlin zur Verfügung stehen,
ausdrücklich lobte. Jay Samit relativierte die Berlin-Euphorie mit
der Frage, woher die letzten 10 größten Unternehmensgründungen in der
Digitalwirtschaft der letzten Jahre stammen: Silicon Valley. Hier
finden Sie aktuelle Fotos des Internationalen Medienkongresses 2013:
www.medienwoche.de

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