(Registrieren)

DER STANDARD - Kommentar: "Showdown" von Birgit Baumann

Geschrieben am 27-08-2013

Wulff vor Gericht. (Ausgabe vom 28.8.2013)

Wien (ots) - Es nimmt kein Ende. Der ehemalige deutsche
Bundespräsident Christian Wulff muss sich ab 1. November vor Gericht
verantworten. Es geht um den Verdacht der Vorteilsannahme in Höhe von
ein paar Hundert Euro in seiner Zeit als niedersächsischer
Ministerpräsident. Ein Wahnsinn, rufen viele und fragen, ob die
Justiz nichts Besseres zu tun hat. Tatsächlich hat es seit 2012, als
Wulff zurücktrat und wie ein geprügelter Hund das Schloss Bellevue
verließ, Ermittlungen in 21 Fällen gegeben. 20 Vorwürfe der
Bestechlichkeit lösten sich in Luft auf, einer blieb übrig, und um
den geht es nun vor Gericht. Von einer übereifrigen
Staatsanwaltschaft, die ein prominentes Exempel statuieren wollte,
war bald die Rede - erst recht, als Wulff nach dem Amt auch noch die
Ehefrau verlor und nur noch wie ein Schatten seiner selbst durch
seine Heimatstadt Hannover schlich. Doch die juristische Aufarbeitung
dieser Tragödie dauert eben ihre Zeit. Verständlicherweise wollte
sich die Staatsanwaltschaft nicht den Vorwurf gefallen lassen, sie
drücke ausgerechnet bei einem hohen Politiker ein Auge zu. Und das
Gesetz gilt eben für jeden. Jetzt wird es, weil weder die
Staatsanwaltschaft noch Wulff selbst lockerlassen wollten, zum
Showdown vor Gericht kommen. Das ist ein einmaliger Fall in der
Geschichte der Bundesrepublik. Aber sie wird daraus lernen und
irgendwann auch Wulff seinen Frieden finden lassen.

Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

482031

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Daniel als Düsentrieb Berlin (ots) - Leider sind Gesundheitspolitik und Krankenversicherung kein Thema im Wahlkampf, obwohl die Vorstellungen, wie das System künftig funktionieren soll, gegensätzlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite steht die Opposition mit der Vision einer solidarischen Bürgerversicherung, die auch ein großer, sehr wahrscheinlich der größte Teil der Menschen unterstützt. Auf der anderen Seite möchte die Regierung am liebsten alles privatisieren, obwohl gerade die privaten Krankenversicherungen seit Jahren demonstrieren, wie man mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Krankenversicherung Frankfurt/Oder (ots) - Zumindest in Sachen Krankenversicherung sind im Wahlkampf deutliche Alternativen zu erkennen: Rot-Grün setzt auf die sogenannte Bürgerversicherung, quasi eine Einheitsversicherung. Schwarz-Gelb dagegen will es beim Nebeneinander von gesetzlichen und privaten Kassen belassen. Wobei der liberale Gesundheitsminister nun die Gewichte zugunsten der Privaten verschieben will. Die Wahlfreiheit würde den Privaten attraktive Kundschaft bescheren. Wer jung und fit ist, zahlt ja einige Jahre weniger als bei den Gesetzlichen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) zu Wulff Frankfurt/Oder (ots) - 719,40 Euro. Das ist alles, was von der großen Affäre Wulff übrig geblieben ist. Von einem verleugneten Privatkredit, von Einladungen durch Unternehmer, von angenommenen Geschenken. Nur 719,40 Euro. Nur? Die Affäre Wulff mag tragische Züge an sich haben. Doch Wulff hat das höchste Staatsamt nicht deshalb verloren, weil er sich - noch als niedersächsischer Ministerpräsident - ein Zimmer bezahlen ließ. Sondern weil von einem Bundespräsidenten als Repräsentant des ganzen Landes ein untadeliger Ruf erwartet wird. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Bahr will private Krankenversicherung für alle Cottbus (ots) - Kurze Wartezeiten für einen Arzttermin und eine Behandlung, die keine Wünsche offen lässt. Davon träumt wohl jeder Patient. Doch nach dem allgemeinen Eindruck erfüllt sich dieser Traum nur, wenn der Kranke privat versichert ist. Nun lockt Daniel Bahr überraschend mit einem Ende der Zwei-Klassen-Medizin. Er wolle, dass alle Menschen selbst entscheiden können, wie und wo sie sich versicherten, sagt der Bundesgesundheitsminister. Jeder darf also Erste-Klasse-Patient sein. Die Zugangsvoraussetzungen für die Privatkassen mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Großbritannien/Cameron/Syrien Stuttgart (ots) - Wie schon in Konflikten zuvor stellt sich London fest an die Seite der USA. Das mag einem besonderen Selbstbewusstsein geschuldet sein, geprägt durch die Geschichte als Kolonialmacht. Das markige Auftreten tut dem angeschlagenen Selbstbewusstsein des ehemaligen Empires gut, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Glanz verblasst ist. Selbst bei der Wartung des Atomarsenals muss inzwischen aus finanziellen Gründen mit den ungeliebten Franzosen zusammengearbeitet werden. Zudem gibt es in Zeiten der Mobilmachung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht