(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Wahlkampf ohne Themen?

Geschrieben am 23-08-2013

Karlsruhe (ots) - Auf die Wirtschaft kann sich die CDU verlassen.
Erst recht in Wahlkampfzeiten. 600 000 Euro an Großspenden erhielt
die Partei der Kanzlerin im ersten Halbjahr, fast so viel wie alle
anderen Parteien einschließlich der CSU zusammen. Die SPD bekam
lediglich rund 287 000 Euro, Grüne und Linkspartei gingen sogar
komplett leer aus. Die Zahlen sprechen für sich. Die Wirtschaft setzt
auf einen Sieg von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der
Bundestagswahl - und auf eine Fortsetzung der schwarz-gelben
Koalition. Mit ihren Wahlprogrammen, die eine deutliche Erhöhung des
Spitzensteuersatzes, eine Vermögensabgabe beziehungsweise die
Wiedereinführung der Vermögenssteuer und andere neue Belastungen
vorsehen, haben SPD und Grüne die Wirtschaftsverbände und die
Konzernchefs gegen sich aufgebracht. Keine Überraschung daher, dass
sie auf ein wirtschaftsfreundlicheres Klima in einer schwarz-gelben
Koalition hoffen. Während in Baden-Württemberg und Bayern noch
Schulferien sind, wird es für die Wahlkämpfer immer ernster. Angela
Merkel ist auf Deutschlandtour, die sie nächste Woche auch nach Calw
führen wird. FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle ist nach seinem
schweren Sturz wieder an Bord. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück
ist unermüdlich im Einsatz, ohne allerdings nennenswert von der
Stelle zu kommen. Ein Rezept, die Kanzlerin zu stellen, hat er
bislang noch nicht gefunden. Ein zündendes, die Auseinandersetzung
beherrschendes und die Öffentlichkeit wirklich erregendes Thema ist
nicht in Sicht. Angela Merkels subtile Taktik, die schon vor vier
Jahren zum Erfolg führte, wirkt auch in diesem Jahr. Potenzielle
Reizthemen wie Mütterrente, Mindestlohn oder Mietpreisbremse hat sie
kurzerhand selbst besetzt und dem politischen Gegner somit den Wind
aus den Segeln genommen, die Angriffe ihres Herausforderers lässt sie
stoisch ins Leere laufen. Und bei den Debatten um die Drohne Euro
Hawk und die NSA-Abhöraffäre sitzt die SPD selbst mit im Boot, ihr
Pulver ist nass. Vielleicht sorgt die Euro-Diskussion für mehr Leben
im Wahlkampf-Endspurt. Die Demokratie lebt vom Wettbewerb der
Parteien um das beste Konzept und die überzeugendste Programmatik.
Wann, wenn nicht im Wahlkampf, ist es an der Zeit, über die
anstehenden Probleme zu debattieren und um die richtigen Lösungen zu
ringen. Es gab schon spannendere Wahlkämpfe, Adenauer gegen
Schumacher, Brandt gegen Barzel, Schmidt gegen Strauß, Kohl gegen
Lafontaine, Schröder gegen Stoiber, da ging es nicht nur um Personen,
sondern auch um Inhalte und Weichenstellungen.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

481523

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: Das Irak-Syndrom Karlsruhe (ots) - Man kann es das Irak-Syndrom nennen: Barack Obama wird lange nachdenken, in aller Ruhe abwägen, wochenlang im Kreis seiner Berater diskutieren, bevor er sich entschließt, gut zehn Jahre nach dem Einmarsch in Bagdad im Nahen Osten noch einmal Amerikas militärische Macht zu demonstrieren. Kein Zweifel, mit all seinen Reflexen sträubt er sich dagegen. Und zu Schnellschüssen neigt dieser US-Präsident nicht, schon gar nicht, wenn es um die Entsendung von Truppen in eine Krisenregion geht, in einen Sumpf, in dem man schnell mehr...

  • Rheinische Post: Von der Leyen: Zuwanderer besser ausgebildet und jünger als Durchschnitt der Bevölkerung Düsseldorf (ots) - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht einen positiven Trend bei der Zuwanderung von Fachkräften. "Wir erleben gerade, dass im vergangenen Jahr rund 370.000 Menschen mehr nach Deutschland kamen, als das Land verließen. Das Gute ist: Die Leute, die kommen, sind besser ausgebildet und jünger, als der Durchschnitt der Bevölkerung", sagte von der Leyen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Trotzdem werden wir mit der Fachkräfteoffensive nicht nachlassen", betonte von der mehr...

  • Rheinische Post: Von der Leyen empfindet den Namen "Mutti" als großes Kompliment an die Kanzlerin Düsseldorf (ots) - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bewertet den Spitznamen "Mutti" für Kanzlerin Angela Merkel positiv: "Die Menschen haben ihr mit sicherem Instinkt diesen Kosenamen gegeben. Ich empfinde diesen Begriff als großes Kompliment an die Kanzlerin", sagte von der Leyen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621 mehr...

  • Rheinische Post: Von der Leyen sieht genug Spielraum in Rentenkasse für Erhöhung der Mütterrente Düsseldorf (ots) - Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht genug Spielraum in der Rentenkasse, um die jährlich 6,5 Milliarden Euro teure Erhöhung der Mütterrente umzusetzen. "Die Rentenkasse ist dank der wirtschaftlich guten Lage prall gefüllt. Wir können den geplanten Erhöhungsschritt der Mütterrente aus der Rentenkasse finanzieren. Da gibt es Spielraum, den wir uns dank des boomenden Arbeitsmarktes erarbeitet haben", sagte von der Leyen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Die CDU werde mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Licht und Schatten beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit - Neue Zahlen der Bundesagentur Berlin / Saarbrücken. (ots) - Licht und Schatten beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit: Zwar ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken, doch nur die wenigsten Betroffenen haben wieder eine Arbeit gefunden. Das geht nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe) aus aktuellen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Demnach reduzierte sich die Zahl der Personen, die ein Jahr oder länger keinen Job hatten, im Zeitraum zwischen 2008 und 2012 um fast 296.000 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht