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Badische Neueste Nachrichten: Hinter den Kulissen

Geschrieben am 20-08-2013

Karlsruhe (ots) - Dass Geheimdienstmitarbeiter bei der britischen
Zeitung "Guardian" anklopfen und die Zerstörung von Daten erzwingen,
ist ein fast unglaublicher Vorgang, der deutlich macht: Der Fall
Edward Snowden hat ein Erdbeben ausgelöst, hinter den Regierungstüren
brodelt es gewaltig. Die Staatenlenker sind nervös, weil keiner genau
weiß, was Snowden noch so alles im Gepäck hat. Deshalb setzt der
britische Geheimdienst auf die Karte Einschüchterung. Mehr dürfte die
Aktion auch nicht gebracht haben, denn in der digitalen Welt sind
Datensätze schnell kopiert. Selbst wenn die Festplatten des
"Guardian" nun zerstört sind, dürften die sensiblen Daten nicht weg
sein. Das wissen auch die britischen Schlapphüte. Es ist nicht die
erste Geschichte in der sogenannten Späh-Affäre, die nach einem
Agententhriller klingt. Der Enthüller lebt wochenlang im
Transitbereich des Moskauer Flughafens. Die bolivianische
Regierungsmaschine mit Präsident Evo Morales an Bord wird in Wien zur
Landung gezwungen und durchsucht, weil man vermutet, Snowden könnte
an Bord sein. Der Lebensgefährte des britischen Journalisten und
Snowden-Vertrauten Glenn Greenwald wird in London festgehalten und
stundenlang verhört. Und nun der Aufmarsch beim "Guardian". Die Liste
derartiger Vorfälle ist lang und steht in krassem Gegensatz zu den
öffentlichen Beteuerungen der Regierungen, die sich in dieser ganzen
Affäre betont gelassen geben. Hinter den Kulissen herrscht Aufruhr,
so viel steht fest. Nicht zu vergessen ist dabei ein Mann, der seit
über einem Jahr in der ecuadorianischen Botschaft lebt: Julian
Assange hatte mit der Enthüllungsplattform Wikileaks den Anfang
gemacht und schon damals prophezeit, dass es Nachahmer geben wird. Er
hat recht behalten. Der Geheimnisverrat ist für Regierungen zu einem
echten Problem geworden. Gerade Briten und Amerikaner kämpfen um
ihren Ruf als lupenreine Demokratien. Wer sich weltweit als
Verfechter von Recht und Moral zeigt, dann aber bei der Arbeit der
Geheimdienste keine Schranken kennt, untergräbt seine
Glaubwürdigkeit. Russland und China, die Gegenspieler auf dem
Schachbrett der Weltpolitik, reiben sich seit Wochen genüsslich die
Hände.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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