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Erneut schwere Tierschutzverletzungen auf Wiesenhof-Putenfarmen / "Report Mainz", heute, 20.08.2013, um 21.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 20-08-2013

Mainz (ots) - Auf Putenfarmen, die für den Wiesenhof-Konzern
produzieren, wurden Puten erneut brutal misshandelt. Zwei der
betroffenen Farmen befinden sich in der Gemeinde Garrel bei
Cloppenburg. "Report Mainz" liegen dazu exklusive Filmaufnahmen einer
neugegründeten Tierschutzorganisation, "Soko Tierschutz", vor. Die
Bilder zeigen, wie Puten von Mitarbeitern eines Ausstallunternehmens
beim Verladen in LKWs immer wieder in den Bauch getreten werden. Die
Männer ziehen einige Tiere an den Hälsen, stoßen sie mit Gewalt in
den Transportkäfig. Kranke und verletzte Tiere werden mit Fußtritten
durch die Halle gestoßen. Nach Sichtung des Bildmaterials erklärt
Veterinär Dr. Karl Fikuart im Interview mit "Report Mainz": "Also das
ist völlig irrsinnig, was da gemacht wird. Man prügelt hinten auf
Tiere ein, die vorne nicht ausweichen können. Was soll das? Das ist
nichts weiter als Tierquälerei, die zu nichts führt außer, dass die
Tiere leiden." Für ihn steht fest: "Das ist ganz eindeutig Routine"
und ein "normaler Handlungsablauf". Dann fügt er noch hinzu: "Das ist
ein Fall für den Staatsanwalt."

Diese Auffassung vertreten auch Tierschutzaktivisten der "Soko
Tierschutz". Sie wollen nun Anzeige erstatten. Markus Müller kündigt
an, man werde das Bildmaterial der Staatsanwaltschaft vorlegen und
Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erstatten. Als
"Report Mainz" vor zwei Jahren über ähnliche Verstöße des
beauftragten Ausstallungsunternehmens berichtet hatte, erhielt der
zuständige Farmleiter einen Strafbefehl, gegen sechs Mitarbeiter
wurden wegen Tierquälerei Geldbußen verhängt.

Auch der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer
(Bündnis 90/Die Grünen) hat sich das Bildmaterial angesehen und
erklärt dazu: "Das ist grausam und nicht so, wie es gemacht werden
müsste." Er kündigt gegenüber "Report Mainz" Reformen zur
effektiveren Strafverfolgung solcher Delikte an: "Die
Staatsanwaltschaft in Oldenburg wird verdreifacht vom Personal her,
vom Justizministerium, weil wir sagen, das ist kein Kavaliersdelikt.
Wir wollen gerade in diesem Bereich nachgewiesene Verstöße oder
Ermittlungen auch deutlich verstärken und nicht wegschauen." Außerdem
sollen unangekündigte Kontrollen bei der Ausstallung dafür sorgen,
dass es nicht mehr zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz kommt.

Auf Nachfrage von "Report Mainz" erklärt die Pressestelle des
Wiesenhof-Konzerns PHW, dass die beiden Farmen in der Nähe von Garrel
für ein Tochterunternehmen (RWS) produzieren. Konzernchef Peter
Wesjohann ist als Geschäftsführer auch für diesen Bereich
verantwortlich. In einer schriftlichen Stellungnahme beteuert
Wiesenhof: "Bei Verstößen gegen die Vorschriften des
Tierschutzgesetzes waren und sind wir kompromisslos und ziehen die
notwendigen Konsequenzen." Man führe regelmäßig "unangemeldete
Überprüfungen des Ausstallungspersonals durch eigene Mitarbeiter"
durch. Im Rahmen dieser Kontrollen sei es auf beiden genannten Farmen
auch schon zu personellen Konsequenzen gekommen. Der Konzern kündigt
an, dass ab Oktober 2013 die schrittweise Einführung von
automatisierten, tierschonenderen Verladesystemen von Puten geplant
sei.

Weitere Informationen www.swr.de/report. Zitate gegen
Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an "Report Mainz",
Tel.: 06131/929-33351


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