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Neue OZ: Kommentar zu EU / Finanzen / Griechenland

Geschrieben am 19-08-2013

Osnabrück (ots) - Beim Geld hört Freundschaft auf

Bislang wirkt die Euro-Krise auf viele Deutsche so abstrakt wie
ein Eisenbahnunglück irgendwo auf der Welt: Das hält man für
erschreckend, aber es betrifft letztlich nicht das Leben in Köln oder
Berlin.

Das könnte sich jedoch ändern, wenn die Euro-Länder Griechenland
einen weiteren Schuldenschnitt zugestehen. Diesmal würden nicht
Gelder großer Banken vernichtet, sondern erstmals Milliarden
deutscher Steuergelder. Eine Debatte mit Sprengstoff dürfte
entflammen. Warum zahlen Deutsche für Griechen, wenn hierzulande aus
Finanznot Bäder schließen?

Europa ist eine großartige Idee. Doch beim Thema Geld hört
Freundschaft auf. Kanzlerin Angela Merkel weiß das. Sie hat ein
Gespür für Stimmungslagen. Deshalb unternimmt sie jeden Versuch, vor
der Wahl alle Ängste zu zerstreuen.

Das mag man für taktisch klug halten. Oder für eine
Wählertäuschung, wie SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagt. Ganz
unbegründet ist der Vorwurf nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch,
dass Griechenland bei Zinsen und Rückzahlung der Kredite traumhafte
Konditionen eingeräumt werden. Athen wäre entlastet, und auf dem
Papier hätte Berlin keinen Cent verloren, obwohl es das geliehene
Geld wohl nie wiedersehen würde.

Merkels Kritiker sollten eines nicht vergessen: Seit Ausbruch der
Krise ist die Kanzlerin oft schmerzhafte Kompromisse eingegangen,
Doch nur so konnte das Fiasko verhindert werden: der Zusammenbruch
des Euro.

Michael Clasen



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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