(Registrieren)

Stuttgarter Zeitung: Kandidat ohne richtige Themen / Leitartikel zu Wahlkampf/SPD/Steinbrück

Geschrieben am 16-08-2013

Stuttgart (ots) - Unter sportlichen Gesichtspunkten dürfte Peer
Steinbrück mittlerweile selbst jenen Respekt abnötigen, die ihn nicht
wählen wollen. Um ihn herum spielen die Genossen verrückt, aber der
Kanzlerkandidat zieht sein Ding durch, energisch, trotzig.

Steinbrück stolperte ohne Vorbereitung und ohne Team im
vergangenen Herbst in die Kandidatur. Seitdem sucht er vergeblich
nach einer Kampagne, die zu ihm und seinem Image als Finanzexperten
und ökonomisch versiertem Weltversteher passt. Die Euro-Karte kann er
schlecht spielen, denn der Kanzlerin ist es bisher gelungen, den
Menschen zu suggerieren, das Gröbste sei vorüber.

Die Rolle des Bürgerrechtlers, der in der NSA-Affäre eine Lanze
für die angeblich Ausgespähten bricht, steht ihm auch nicht gut zu
Gesicht, zumal die SPD da vor der eigenen Tür zu kehren hätte.
Deshalb versucht er sich weiter an sozialpolitischen Themen: Arbeit,
Familie, Mietpreiserhöhungen, Energiepreise. Das mag zur SPD passen,
aber nicht zu ihm.

Steinbrücks Vorwurf in der EU-Krise ist, dass Merkel keine
Erzählung liefere, die den Menschen jenseits von Euro und
Zinsschwankungen erklärt, weshalb Europa so wichtig ist. Das stimmt.
Aber diese Argumentationsfigur beschreibt auch sein eigenes Problem
am besten. Steinbrück liefert keine Erzählung, die den Menschen
erklärt, weshalb seine Kanzlerschaft so wichtig wäre. Seine Genossen
tun ihr Übriges, dass ihm jeder Versuch, dies nachzuholen, bislang
misslingt.



Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 7205-1225
E-Mail: newsroom.stuttgarterzeitung(at)stz.zgs.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

480345

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Merkels Sedativum Düsseldorf (ots) - Nur noch eine kurze Weile, dann wird gewählt. Deshalb ist mehr denn je zu bedenken, was der alte Bismarck von sich gab: Nirgends werde mehr gelogen als während des Krieges, nach der Jagd und - vor der Wahl. Manchmal kommen die Wahlkämpfer der Wahrheit auch nah, etwa wenn die Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel Selbstverständliches sagt: dass sie eine große Koalition nicht ausschließe. Merkel, die Fortüne hat - ihre Anhänger halten es für das Glück der Tüchtigen - , hegt im Gegensatz zur SPD und Peer Steinbrück mehr...

  • Rheinische Post: Not mit Altersvorsorge Düsseldorf (ots) - Der Grundgedanke der Riester-Rente war gut: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit vor mehr als zehn Jahren und der steigenden Zahl von Rentnern drohten die Beiträge für die gesetzliche Rentenkasse davonzugaloppieren. Mit der Riester-Rente sollte die gesamtgesellschaftliche Altersvorsorge auf breitere Füße gestellt werden. Soweit der Plan. Die gesetzlichen Vorgaben für die Riester-Verträge waren aber zu lasch. Nachgebessert wurde erst in diesem Jahr. Der Image-Schaden für das Produkt ist aber da. Zu den handwerklichen mehr...

  • Rheinische Post: Die Lehren aus dem Arabischen Frühling Düsseldorf (ots) - Es war das Symbol des demokratischen Aufbruchs, der Ort einer gesellschaftlichen Bewegung, die eine Region demokratisieren sollte. Nun zeigt sich, dass Ägypten die Hoffnungen des Westens nicht erfüllen konnte. Das arabische Land versinkt in Chaos, Religionskonflikten und tödlichen Kämpfen. Zweieinhalb Jahre nach dem Sturz des Diktators Husni Mubarak endet der Arabische Frühling in Kairo blutig. Was ist die Lehre für Deutschland, den Westen und die hiesige Politik? Die voreiligen Jubelarien der Politiker, allen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Ägypten Bielefeld (ots) - Langsam dämmert den westlichen Staaten, dass der Militärregierung in Ägypten jedes Maß verloren gegangen ist. Mehr als 600 Tote, gezielte Schüsse auf Demonstranten - schlimmer ging selbst der gestürzte Langzeit-Diktator Husni Mubarak nicht mit dem Volk um. Die Appelle von Washington bis Berlin, die Demokratie im Land wiederherzustellen, hat die Übergangsregierung falsch verstanden. Denn zum Erreichen dieses Ziels darf nicht jedes Mittel recht sein. Daher hat die Bundesregierung am Freitag damit gedroht, jede Zusammenarbeit mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Ägypten Osnabrück (ots) - Spielball Ägypten Die einflussreichste Nation der arabischen Welt steht am Rande eines Bürgerkriegs. Die Folgen für die Region, ja für die Welt wären katastrophal. Zum einen, weil Ägyptens Militär auch dank Milliardenhilfen aus dem Westen bis an die Zähne bewaffnet ist. Zum anderen, weil das Land mit dem Suezkanal eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt kontrolliert. Die USA und Europa wissen um diese Gefahr, doch ihnen fehlt der Hebel, um die beteiligten Akteure zur Vernunft zu bringen. Spätestens jetzt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht