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WAZ: Das Geiseldrama und seine Opfer - Kommentar von Hayke Lanwert

Geschrieben am 13-08-2013

Essen (ots) - Spring raus, Ines! hatte Silke Bischoff damals
gerufen, als das SEK, das Spezialeinsatzkommando, das Auto der
Geiselnehmer auf der A3 rammte. Spring raus! Silke Bischoff, die
18-Jährige, hat in diesem Moment schon die Pistole Hans-Jürgen
Rösners am Kopf. Sekunden später fällt der für sie tödliche Schuss.
Ines Voitle überlebt, hätte ohne den Ausruf der Freundin nie den
Sprung gewagt. Das, was sie in diesen Tagen im August 1988 erleben
musste, verfolgt sie bis heute. Es hat Jahre gedauert, schlaflose
Nächte und eine lange Therapie, bis Ines Voitle ein halbwegs normales
Leben führen konnte. So wie auch Tatiana di Georgi. Sie war neun
Jahre, sah, wie ihr Bruder Emanuele auf der Raststätte Grundbergsee
von Degowski erschossen wurde. Ein 15-Jähriger, der seine Schwester
schützte. Das sind nur vier der Opfer des Gladbecker Geiseldramas.
Die Schicksale manch anderer kann man nur erahnen, weil sie nie die
Öffentlichkeit suchten. Doch man kann sicher sein, eine solche Last
lässt sich nie abschütteln. Unbewältigt ist sie geeignet, ein Leben
zu zerstören. Tatiana di Georgi ist inzwischen Mutter, es heißt, sie
habe wieder zu lachen gelernt. Das kann man auch für alle anderen
Opfer nur hoffen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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