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Neue Argumente bereichern wissenschaftliche Debatte um industrielle Nutzung von Agrarrohstoffen / Effizienz und Nachhaltigkeit müssen führende Kriterien der Rohstoffwahl sein (BILD)

Geschrieben am 13-08-2013

Berlin (ots) -

Ist es vertretbar, nahrungs- und futtermitteltaugliche Rohstoffe
auch für industrielle Produkte zu verwenden? Ein kürzlich
veröffentlichtes Papier des nova-Instituts zur Nutzung von
Agrarrohstoffen für industrielle Produkte bringt neue Argumente in
die öffentliche Debatte ein. Die Wahl des verwendeten Rohstoffs
sollte von Fall zu Fall erfolgen und allein von seiner Effizienz und
Nachhaltigkeit abhängen. Die eigentliche Kernfrage sei, ob
grundsätzlich ausreichend Land für die verschiedenen Anbauzwecke zur
Verfügung stünde.

Die Abhandlung nimmt Bezug auf Studien, in denen festgestellt
wurde, dass selbst nach der Deckung des Nahrungsbedarfs einer rasch
anwachsenden Weltbevölkerung noch genügend Anbauflächen für andere
Zwecke als zur Nahrungsproduktion zur Verfügung stünden. Diese
Flächen sollten mit den ergiebigsten Pflanzen bebaut werden. Analysen
zeigen, dass Rohstoffe der ersten Generation, d.h. solche, die zur
Nahrungs- oder Futtermittelproduktion verwendet werden, heute noch
deutlich effizienter seien, als die der nächsten Generationen, wie
beispielsweise Lignocellulose.

"Effizienz und Nachhaltigkeit sind die wichtigsten Kriterien bei
der Wahl eines landwirtschaftlichen Rohstoffs für industrielle
Produkte wie Biokunststoffe", sagt Hasso von Pogrell, Geschäftsführer
von European Bioplastics, der die Untersuchung als willkommenen
Diskussionsbeitrag begrüßt. "Wendet sich die Industrie jetzt von den
Rohstoffen der ersten Generation ab, tut sie damit niemandem einen
Gefallen - weder der Umwelt noch der Gesellschaft", ergänzte er.
"Diese Rohstoffe sind gegenwärtig die ergiebigsten und haben darüber
hinaus einen weiteren entscheidenden Vorteil: Kommt es zu
Nahrungsmittelkrisen, können sie wieder für die
Lebensmittelproduktion eingesetzt werden."

Natürlich müssten auch Rohstoffgenerationen jenseits von Nahrungs-
und Futtermittelpflanzen entwickelt werden. Solange jedoch
nahrungsmitteltaugliche Pflanzen unter Effizienzgesichtspunkten
führen, sollte deren Nutzung für industrielle Zwecke nichts im Weg
stehen. Dies liefe auch den von der Europäischen Kommission gesetzten
Nachhaltigkeitszielen eindeutig zuwider.

"Diese häufig sehr emotional geführte Diskussion muss in
sachlichere Bahnen gelenkt werden", fügt von Pogrell hinzu. "Vor dem
Hintergrund, dass gerade einmal zwei Prozent der weltweiten
Landwirtschaftsfläche für die Materialproduktion - darunter lediglich
0,006 Prozent für Biokunststoffe - aber 98 Prozent für den Anbau von
Nahrungs- und Futtermitteln sowie als Weideland genutzt werden,
sollte dies möglich sein," fordert von Pogrell.

Die Argumente des nova-Instituts werden durch eine kürzlich von
der Weltbank veröffentlichte Studie zur Entwicklung von
Lebensmittelpreisen gestärkt. Demnach sei ein Anstieg der
Nahrungsmittelpreise weitgehend auf die Entwicklung des Ölpreises
zurückzuführen, nicht auf Biokraftstoffe - und schon gar nicht auf
Biokunststoffe. Die Studie hat als Nahrungsmittel nutzbare Rohstoffe
wie Mais, Weizen, Reis, Sojabohnen und Palmöl untersucht und deren
Preise mit Energiepreisen, Wechselkursen, Zinssätzen, Inflation,
Einkommen und dem Verhältnis von Vorräten zum Verbrauch abgeglichen,
um festzustellen, welcher dieser Faktoren den größten Einfluss auf
die Nahrungsmittelpreise hat.

Weitere Informationen in der European Bioplastics-Broschüre "facts
& figures" (nur in englischer Sprache): http://ots.de/5uDDQ

Informationsgrafik "Landnutzung" in druckbarer Qualität unter:

Deutsch http://ots.de/FP3Gp

Englisch http://ots.de/M4UXr

Papier nova-Institut (in Englisch) "Food or non-food: Which
agricultural feedstock are best for industrial uses?":
http://www.bio-based.eu/policy/index.php

European Bioplastics ist die Interessenvertretung der europäischen
Biokunststoffindustrie. Zu ihren Mitgliedern zählen Unternehmen der
gesamten Wertschöpfungskette. Die Mitglieder produzieren, verarbeiten
und vertreiben Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen
bestehen, biologisch abbaubar sind, oder beide Eigenschaften in sich
vereinen.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.european-bioplastics.org.



Pressekontakt:
Kristy-Barbara Lange
Leitung Kommunikation
European Bioplastics
Marienstr. 19/20
10117 Berlin
Tel: +49 (0) 30 28482 356
Fax: +49 (0)30 284 82 359
Email: presse@european-bioplastics.org


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