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Westfalenpost: Plagiatsvorwürfe gegen Norbert Lammert

Geschrieben am 30-07-2013

Hagen (ots) -

Bundestagspräsident Norbert Lammert genießt über
die eigene Partei hinaus hohes Ansehen. Deshalb sind die Reaktionen
der politischen Konkurrenz auf die Plagiats-Vorwürfe so
zurückhaltend. Die Frage ist nur, ob ihm das hilft. Denn auf den
ersten Blick wirkt die Anschuldigung, er habe sich in seiner
Doktorarbeit regelwidrig fremder Gedanken bedient, nicht völlig aus
der Luft gegriffen. Und bis die Uni Bochum die Faktenlage genauer
geprüft hat, werden wohl Monate vergehen. Kann Lammert, der kluge
Redner, ein Mann von intellektuellem und moralischem Format, so lange
wie bisher weitermachen? Im Wahlkampf? Danach erneut für das laut
Protokoll zweite Amt im Staat kandidieren? Auch unbewiesene Vorwürfe
sind in der Politik eine starke Belastung. Das ist ungerecht, aber
schwer zu ändern.

Lammerts Arbeit entstand 1974 ohne
Internet und Computer. Doch auch damals galt die Regel, dass fremdes
geistiges Eigentum kenntlich zu machen ist. Einerseits wirkt es
absurd, wegen vier Jahrzehnte alter Fehler einen Mann in Frage zu
stellen, der ohne den Doktor vor dem Norbert genau so wertvoll wäre.
Andererseits würde ein Titelverlust sehr viel Autorität kosten. Was
Lammert jetzt tun kann? Nicht viel mehr, als offen zu kommunizieren.
Dass er seine Doktorarbeit ins Netz gestellt hat, ist ein richtiger
Schritt. Helfen wird ihm das aber nur, wenn die Anschuldigungen
wirklich falsch sind.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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