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Neue OZ: Kommentar zu Cécile Kyenge/Italien

Geschrieben am 28-07-2013

Osnabrück (ots) - Krise des Miteinanders

Man kann Cécile Kyenge nur bewundern. Sie wird mit Bananen
beworfen - und beklagt die Verschwendung von Lebensmitteln. Das ist
die richtige, weil souveräne Antwort auf das unfassbar tumbe Vorgehen
der Bananen-Werfer. Aber damit ist nur dieser heikle Moment
überstanden, nicht das Problem, das dahintersteckt.

Es ist nicht der erste rassistisch motivierte Übergriff gegen die
in der Demokratischen Republik Kongo geborene Politikerin. Und obwohl
die Empörung über solche Ausfälle auch in Italien groß ist, ist es
doch erschreckend, wie alltäglich sie anscheinend sind. Dass es
beispielsweise einen Politiker gibt, dem es nicht zu peinlich war,
Kyenge mit einem Orang-Utan zu vergleichen. Da stimmt etwas
Grundsätzliches nicht. Und es ist fast rührend, dass die Betroffene
ihre Landsleute in Schutz nimmt: Die Zeiten seien schlecht in
Italien, das sei der eigentliche Grund für den wachsenden Rassismus
der Gesellschaft.

Das mag sein, aber mit dem Frust der Menschen allein kann sie
nicht so ein rohes, schlechtes Benehmen erklären, zumal nicht
entschuldigen. Vielleicht hat auch jemand wie Silvio Berlusconi
seinen Anteil daran, dass die Hemmschwelle für Beleidigungen gesunken
ist - er ist bei seinen öffentlichen Auftritten immer wieder damit
durchgekommen.

Italien muss aus der wirtschaftlichen Krise heraus, das ist klar.
Aber auch aus einer kulturellen Krise, unter der offensichtlich das
menschliche Miteinander leidet.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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