(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Kosten der Raucher

Geschrieben am 25-07-2013

Bielefeld (ots) - Rauchen schadet der Gesundheit. Rauchen
verursacht Krebs. Rauchen ist tödlich. Aufdrucke dieser Art prangen
seit geraumer Zeit auf Zigarettenschachteln, sollen vor den
Auswirkungen des Nikotinkonsums warnen. Dass Rauchen auch teuer ist,
wissen die, die vom blauen Dunst nicht lassen können oder wollen,
sicherlich zur Genüge. Die Preise für Tabakwaren aller Art sind in
den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das sorgt weiterhin für
hohe Steuereinnahmen. In Deutschland wurden 2012 insgesamt 24,3
Milliarden Euro für Tabakwaren ausgegeben, das sind ein Prozent
weniger als im Jahr davor. Auch, weil die Zahl der Raucher immer
weiter zurückgeht - derzeit sind es nach Ansicht von Experten etwa 20
Prozent der Erwachsenen. Die Nettoeinnahmen aus der Tabaksteuer
betrugen 14,2 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 1,8 Prozent
gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Drastisch höhere Kosten als bisher
gedacht aber verursachen Raucher und - aufgrund der oft notwendigen
Behandlungen - Ex-Raucher für die Volkswirtschaft. Unterschiedliche
Studien gehen von 35 bis knapp 39 Milliarden Euro aus, die für
medizinische Versorgung und Arbeitsausfälle zu Buche schlagen. Den
Stab nun aber ausschließlich über die Raucher zu brechen ist zu
billig. Mit Alkohol trägt auch eine zweite legale Droge zur hohen
Belastung der Volkswirtschaft bei. Die Kosten für direkte oder
indirekte Folgen von Alkoholmissbrauch sind enorm. Die
volkswirtschaftlichen Belastungen belaufen sich auf 26,7 Milliarden
Euro, davon schlagen sich allein 7,4 Milliarden direkt aufs
Gesundheitssystem nieder. Die Steuereinnahmen für alkoholische
Getränke lagen im Vergleich dazu bei etwa 3,3 Milliarden Euro. Die
Folgen des Rauchen, des übermäßigen Alkoholkonsums und des mindestens
ebenso gefährlichen Übergewichts sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes, Krebs. Vermeidbare Krankheiten, die die Gesundheitssysteme
und damit die Solidargemeinschaft finanziell über Gebühr belasten.
Aufklärung und Gesundheitskampagnen schaffen hier nur bedingt
Abhilfe. Um wirklich abzuschrecken müssen drastischere Maßnahmen
ergriffen werden. Bei Tabakwaren und beim Alkohol geht das zumindest
ansatzweise über den Preis und über noch konsequentere Werbeverbote,
wie das Beispiel Tabakwaren zeigt. Doch die Problematik des
Übergewichts lässt sich deutlich schwerer bekämpfen. Übergewichtige
kosteten das Gesundheitssystem bereits im Jahr 2010 mindestens 17
Milliarden Euro. Die Deutsche Adipositas Gesellschaft rechnet auf
Grundlage von Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation damit, dass
die jährlichen Ausgaben aufgrund von Fettleibigkeit in Deutschland
bis zum Jahr 2020 auf mindestens 25,7 Milliarden Euro steigen. Hier
bahnt sich ein weiteres enormes Problem für die Belastung des
Gesundheitssystems in der Zukunft an.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

476830

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Papst Franziskus Osnabrück (ots) - Mit eindeutigem Schwerpunkt Bruchlos setzt Papst Franziskus in Brasilien fort, was er bereits in Rom und Lampedusa praktiziert hat: Er kümmert sich um Strafgefangene und Suchtkranke, um Flüchtlinge und arbeitslose Jugendliche, kurz: um die Notleidenden. Der politisch denkende Papst tritt dabei nicht allein mit schön klingenden Appellen für eine gerechtere Welt ein, sondern insbesondere mit persönlichen, herzlichen Begegnungen. Diese Zeichen der Solidarität wirken authentisch und geben seinen Ansprachen ein mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Zugunglück/Spanien Osnabrück (ots) - Schnell aufklären Am Schaltpult des verunglückten Alvia-Schnellzuges saß ein erfahrener Lokführer, der den Streckenabschnitt, auf dem nun so viele Menschen starben und verletzt wurden, gut kannte. Der Mann war offenbar seit mehr als einem Jahr auf der Unfallstrecke unterwegs. Jetzt ist er mit mehr als doppelt so hohem Tempo wie erlaubt in eine Kurve geschossen und hat eines der schwersten Zugunglücke in der spanischen Eisenbahngeschichte - ja was? Verursacht, nicht verhindern können, in Kauf genommen? Bis mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu NSA-Affäre/Ronald Pofalla Osnabrück (ots) - Dreister Spott Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Nach diesem Grundsatz handelt Kanzleramtsminister Ronald Pofalla - dreisterweise immer noch. Selbst vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium trägt er fast nichts zur Information über die NSA-Affäre bei. Wortreich sagt er Aufklärung zu. Doch das bekommen die Bürger nun schon seit sieben Wochen versprochen. Lediglich zu versichern, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst hielten sich an Recht und Gesetz, spottet jeder Beschreibung. Gerade weil mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Deutsche Bahn Osnabrück (ots) - Ebbe wegen der Flut Die Bahn im Stresstest - ein Dauerzustand. Hiobsbotschaften gehören zum Ritual der Bilanzpressekonferenzen des Megakonzerns. Derzeit ist es die Flut, die für Ebbe in der Kasse sorgt. Allein im Juni sind wegen des Hochwassers 30 Millionen Euro an Erlösen ausgefallen. Ein Ende ist nicht in Sicht: Der nach Deichbruch beeinträchtigte West-Ost-Verkehr nach Berlin könnte bis 2014 gestört sein. Ende September ist überhaupt erst eine Diagnose des Schadens möglich. Das nervt die Kunden, ist mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Abschiebepraxis schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 26. Juli 2013: Bremen (ots) - Im Januar fallen die Freizügigkeitsbeschränkungen für die neuen EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien. Männern, die sich schon jetzt auf den Weg in den Westen gemacht haben, um sich als Tagelöhner zu verdingen, ist jetzt unmissverständlich klar gemacht worden: Ihr seid fünf Monate zu früh hier. Weil sich die Gemeinde Steinfeld offenbar überfordert sah mit der Unterbringung der vier - oder waren es doch nur zwei? - Bulgaren und Rumänen aus dem Wald, hat der Landkreis als Ausländerbehörde den neuen EU-Bürgern das Aufenthaltsrecht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht