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Allg. Zeitung Mainz: Nicht herumdoktern / Kommentar zur Rente

Geschrieben am 25-07-2013

Mainz (ots) - Es gab Zeiten - und die sind noch nicht so furchtbar
lange her - da machten sich Politik, Gewerkschaften und Arbeitgeber
Arm in Arm auf den Weg, alle in Frührente zu schicken, bei denen es
irgendwie ging. Das sollte zum einen, schon im Ansatz erkennbar
illusionär, ein Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein, zum
anderen aber auch ein Tribut an den Zeitgeist, den
Jugendlichkeitswahn. Nun aber schlägt die Demografie zu, im Übrigen
viel zu spät ernst und zur Kenntnis genommen. Die "Alten" werden
länger gebraucht, zudem erschien es im Blick auf die Rentenkasse auch
finanziell ratsam, die "Rente mit 67" einzuführen, faktisch eine
Rentenkürzung. Sinnvoll und gerecht, dass es davon Ausnahmen geben
soll, etwa den von Kurt Beck stets zitierten Dachdecker, dem eine
noch längere Lebensarbeitszeit physisch nicht zumutbar ist, und vor
allem die Möglichkeit, mit 65 und nach 45 Beitragsjahren ohne
Abschläge in Rente zu gehen. Der Bundesverband der Arbeitgeber nennt
dies nun absurder weise "falsche Umverteilung von unten nach oben",
weil langjährig Versicherte in der Regel mehr Rente bekommen - was
aber in der Natur der Sache liegt. Es kann nicht darum gehen, an den
Renten "oben" herumzudoktern und ihnen angebliche Privilegien, die in
Wahrheit keine sind, streitig zu machen. Viel wichtiger ist es, nach
Wegen zu suchen, durchschnittliche und kleinere Renten aufzubessern.
Zum Beispiel dadurch, dass man nicht die Zahl prekärer Aushilfsjobs
explodieren lässt, sondern reguläre versicherungspflichtige
Arbeitsverhältnisse fördert. Und Schluss sein muss mit einer
Geldpolitik, die die Märkte mit Liquidität flutet, damit aber
notwendige Renditen von Renten- und Lebensversicherungen torpediert
und Eigenvorsorge zerstört.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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