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Allg. Zeitung Mainz: Instabile Feindschaft - Klaus Liesegang zu Friedensgesprächen in Nahost

Geschrieben am 21-07-2013

Mainz (ots) - Die Überraschung war so groß, dass die israelische
Zeitung "Haaretz" John Kerry gleich vom Pannenmann Mr. Bean zum
"Mission Impossible"-Helden Ethan Hunt beförderte. Und auch sonst gab
es viel Lob für den US-Außenminister, der Israelis und Palästinenser
dazu gebracht hat, nach anderthalb Jahren Funkstille wieder
miteinander zu reden. Sie reden zunächst aber nur darüber, wie sie
später Friedensverhandlungen führen könnten. Über den Frieden selber
reden sie noch nicht. Daher ist es viel zu früh, von einem Erfolg im
Nahost-Konflikt zu sprechen. Nach 40 Jahren erfolgloser Bemühungen,
diesen zu lösen, ist der einzige Moment, der das Attribut
"erfolgreich" verdient, der, in dem sich die Verhandlungsführer eines
Tages die Hand reichen und die Einigung über eine Zweistaatenlösung
verkünden. Dieser Moment ist noch weit entfernt, und die
Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade hoch, dass er in absehbarer Zeit
erreicht wird. Dennoch gerät der lange stockende Prozess nun wieder
in Bewegung. Schuld daran sind die Nachbarn: In Syrien tobt Krieg und
spätestens, seit die Aufständischen gegen Assad von radikalen
Islamisten unterwandert wurden, weiß niemand mehr, wer gut und wer
böse ist. Gleichzeitig reitet Ägypten auf der Rasierklinge zwischen
Demokratie und Bürgerkrieg, und im Irak herrscht ohnehin blutiges
Chaos. Diese Krisen und ihre unabsehbaren Auswüchse destabilisieren
die zuletzt gut auszurechnende und einschätzbare Feindschaft von
Israel und Palästina. Deshalb sprechen die Feinde nun wieder
miteinander. Man wagt es nicht zu hoffen, dass das viele Blut, das
rund herum vergossen wurde, am Ende Jerusalem den Frieden bringen
könnte.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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