(Registrieren)

Thüringische Landeszeitung: Teure Schnapsideen

Geschrieben am 15-07-2013

Weimar (ots) - Als ihr Magdeburger Ministerpräsidenten-Kollege
Haseloff kürzlich für die Beseitigung der Flutschäden die
Bundesbürger finanziell bluten lassen wollte und für ein Jahr die
Erhöhung des Solidaritätszuschlages forderte, tat Thüringens
Ministerpräsidentin Lieberknecht das einzig Richtige: Sie half mit,
die ökonomisch ärgerliche und politisch unbedachte Idee sofort aus
dem Verkehr zu ziehen.

Nun aber sorgt sie mit der Verbreitung einer schon von anderen
Politikern bemühten Schnapsidee selbst für Diskussionen. Denn es sind
wieder Steuergelder in Milliardenhöhe, mit denen der sogenannte
Deutschlandfonds gefüllt werden müsste, der nach dem Willen
Lieberknechts nach 2019 auf den Solidarpakt folgen soll. Mit einem
solchen Fonds lassen sich notleidende Regionen nicht zu einem
selbsttragenden Aufschwung bringen, sie verfestigen nur die fatale
mentale Abhängigkeit von Steuer-Subventionen. Dieser Fonds wäre
nichts anderes als eine Aufstockung des Länderfinanzausgleiches, den
es sowieso gibt, jedenfalls wenn Verfassungsklagen erfolglos bleiben.
Da besonders die solide wirtschaftenden Länder, egal ob in Ost oder
West, in den Subventionstopf einzahlen müssten, würde dies die
föderale Stimmung zwischen Dauer-Nehmern und Netto-Zahlern zusätzlich
belasten.

Und wie sollten die zusätzlichen Steuermilliarden überhaupt
gestemmt werden? Lieberknecht hat auf Finanzierungsvorschläge
taktisch geschickt verzichtet. Andere sind naiv in die Falle getappt
und haben sofort die Beibehaltung des Solidaritätszuschlages
gefordert. Politiker aber, denen nichts anderes einfällt, als in
Zeiten der Schuldenbremse neue Umverteilungskanäle oder
Schattenhaushalte zu erfinden, verkörpern altes Denken.

Von Bernd Hilder



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

475036

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Korruption in Behörden Hagen (ots) - Griechenland ist immer noch weit weg - auch wenn der Vergleich derzeit für manchen nahe liegen mag angesichts der Zahl von Bestechungs-Ermittlungen in NRW. Die ist von 69 im Jahr 2011 auf 160 gestiegen. Nun ist das mit der Statistik so eine Sache: Gibt es mehr Ermittlungen, weil die Beamten und Angestellten bestechlicher geworden sind, mehr unterschlagen haben und betrogen haben? Oder gibt es mehr Ermittlungen, weil inzwischen genauer hingeschaut und somit mehr aufgedeckt wird?

    Immerhin sind die Kommunen laut mehr...

  • Westfalenpost: Kosten der Inklusion Hagen (ots) - Die Illusion der rot-grünen Landesregierung, dass die Inklusion behinderter und nicht behinderter Schüler zum Nulltarif zu haben wäre, ist mit dem Gutachten der Städteverbände geplatzt. Die Studie belegt, was eigentlich jeder von Anfang an gewusst hat: Der gemeinsame Unterricht ist eine Mammutaufgabe mit Mehrkosten in Millionenhöhe. Die Übertragung der Kosten durch das Land auf die Kommunen dürfte nicht das letzte Wort sein. Notfalls wollen die Städte vor dem Verfassungsgericht klagen - und dabei sind die Chancen nicht mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Bushido Stuttgart (ots) - Der Fall Bushido offenbart auch ein grundlegendes Problem der Musikindustrie. Einer Branche, die angesichts drastisch sinkender Verkaufzahlen die Geduld mit ihren Schützlingen verloren und es aufgegeben hat, die Musik selbst als eigentliches Verkaufsargument der von ihr vertriebenen Produktpalette zu sehen. Um dem von der Reizüberflutung im Internet übersättigten, zumeist jugendlichen Publikum einen Song, eine Platte, einen Interpreten schmackhaft zu machen, ist den Plattenfirmen inzwischen jedes Mittel recht. mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu flexibleren Geschwindigkeitskontrollen Bielefeld (ots) - Ein Tempolimit, dessen Einhaltung nicht kontrolliert wird, taugt wenig. Diese Erfahrung haben schon viele Anwohner von beliebten Rennstrecken gemacht. Und ebenso verbreitet ist die Erkenntnis, »dass immer erst etwas passieren muss«, wie es oft heißt, bevor die Ampel, der Zebrastreifen oder die Verkehrsinsel eingerichtet werden. Deshalb ist es gut, dass Städte und Kreise künftig selbst entscheiden können, wo sie zu schnelle Autofahrer bremsen wollen. Mit den eiligen Warnungen, die Kommunen würden sich so zukünftig mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Euro-Krise Osnabrück (ots) - Merkel spielt auf Zeit Lange hatte es so ausgesehen, als wäre die Euro-Krise zum Großteil gemeistert. Doch jetzt haben neue Entwicklungen sie wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Flammt die Krise noch vor der Wahl richtig auf, könnten die Euro-Rebellen um Bernd Lucke die schwarz-gelbe Koalition um die Wiederwahl bringen. Die südlichen Sorgenkinder der Euro-Zone haben das Gröbste noch lange nicht hinter sich: Frankreich hat sein letztes Top-Rating verloren, auch über Italien hat die Ratingagentur mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht