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Neue Presse Hannover: Ägypten

Geschrieben am 14-07-2013

Hannover (ots) - Nach dem geglückten Putsch in Ägypten waren sich
die meisten Beobachter darüber einig, dass das Militär eher
verantwortungsvoll gehandelt - weil so einen Bürgerkrieg verhindert -
hat. Ob sich die Armeeführung aber weiterhin als so
verantwortungsvoll beweist, kann mittlerweile bezweifelt werden. Mit
der Jagd auf die Muslimbrüder und eher skurril klingenden Vorwürfen
gegen den gestürzten Mohammed Mursi dürften sich die
gesellschaftlichen Gräben in dem Land eher vertiefen.
Spionagevorwürfe gehen irgendwie immer in Ländern, in der die
Demokratie inklusive Gewaltenteilung immer noch ein Fremdwort ist.
Dass nun ausgerechnet der festgehaltene Ex-Präsident ein Agent sein
soll, klingt doch arg konstruiert. Und wird kein einziges Mitglied
der Muslimbrüder dazu ermutigen, am Aufbau des neuen Ägyptens
teilnehmen zu wollen. Man kann so eine große gesellschaftliche Gruppe
aber nicht ausschließen. Das genau macht man, indem man die
Muslimbrüder zwar offiziell zur Teilhabe einlädt, aber sie
gleichzeitig abschreckt, indem ihre Spitzen verhaftet und gejagt
werden. Natürlich haben die Muslimbrüder ihre Chance nicht genutzt.
Statt im Land Impulse für den wirtschaftlichen Aufbau zu setzen, hat
man sich darauf konzentriert, den Islamismus im Land durchzudrücken.
Das war auch der Hauptkritikpunkt der Demonstranten auf dem
Tahrir-Platz in Kairo. Daran hätten die Muslimbrüder - und auch die
Salafisten - genug zu knabbern. Ihnen jetzt aber wieder die
Möglichkeit zu geben, sich als verfolgte Märtyrer zu verkaufen, ist
nicht besonders klug. Die wahren Probleme des Landes und die Rolle
der Muslimbrüder an diesen Problemen treten so wieder in den
Hintergrund. Und das kann doch nicht gewollt sein.!3



Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Anja Schmiedecke
schmiedecke@neuepresse.de


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