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BERLINER MORGENPOST: Mehr Wettbewerb für Kitas / Leitartikel von Diana Zinkler

Geschrieben am 11-07-2013

Berlin (ots) - Es ist eine Erfolgsmeldung, die Familienministerin
Kristina Schröder (CDU) am Donnerstag verkünden konnte. Wenn auch
nicht gleich alle benötigten Kita-Plätze für die unter Dreijährigen
vorhanden sein werden, dann zumindest im Laufe des Jahres. Es soll
bundesweit sogar mehr als die veranschlagten 780.000 Plätze geben.
Auch wenn es in Großstädten noch zu Engpässen kommen kann, so haben
Eltern die Möglichkeit, die Betreuung für ihre Kinder vom 1. August
an einzuklagen. Ein Rechtsmittel, das dem Anspruch angemessen ist.
Das ist ein positives Signal. Und in dem wachsenden Kita-Angebot
liegt eine weitere Chance: Steigender Wettbewerb wird die Angebote
für berufstätige Eltern verbessern. Denn in der Realität ist es in
einigen Berliner Stadtteilen immer noch nicht einfach, einen Platz zu
bekommen. Ein bisschen Schuld daran haben auch die Eltern selbst.
Einige bewerben sich bei bis zu 20 Kitas gleichzeitig und vergrößern
damit das Chaos. Das zeigt aber auch, dass die Angst groß ist, am
Ende ohne Platz dazustehen oder dafür weit fahren zu müssen. Wohin
mit dem Kind, wenn der Wiedereintritt in den Job schon geplant ist
und die finanzielle Situation ihn nach einem Jahr Elterngeld wieder
notwendig macht? In Stadtteilen wie Prenzlauer Berg oder Kreuzberg
ist die Nachfrage besonders hoch, hier muss das Angebot erhöht
werden. Doch überhaupt einen Platz zu bekommen, ist nur ein Teil des
Problems. Häufiger finden Eltern nämlich keine Kita, die lange genug
geöffnet hat. Was soll eine Verkäuferin ihrem Chef sagen, wenn das
Geschäft bis 18 Uhr geöffnet ist? Soll sie sagen: "Die Kita schließt
aber schon um 16 Uhr." Wie soll das gehen? Willkommen in der modernen
Arbeitswelt, in der Flexibilität oft ein Einstellungsmerkmal ist. Die
meisten Kitas sind nur bis 16, 17 Uhr geöffnet. Es gibt nur wenige
Ausnahmen, die eine Betreuung bis 18 oder 19 Uhr anbieten. Hier sind
Eltern auf Babysitter oder Verwandte angewiesen. Doch eine
zusätzliche Betreuung bedeutet mehr Kosten und mehr Organisation des
Alltags mit Kind. Und warum mehr arbeiten, wenn man dann für viel
Geld den Babysitter bezahlen muss? Bisher sind private Kitas hier ein
Vorbild: Sie nutzen die Lücke im staatlichen Angebot und haben
attraktivere Öffnungszeiten. Sie bieten umfassenden Service, trotz
hoher Preise ist die Nachfrage mehr als ausreichend. Doch genau hier
liegt das Problem. Flexible Öffnungszeiten sind längst kein Thema
mehr nur für Gutverdiener. Viele Familien können sich eine private
Kita nicht leisten. Es kann auch nicht der Sinn des staatlichen
Ausbaus der Plätze sein, dass Eltern auf private Kitas ausweichen
müssen. Aber das wird sich ändern. Konnten sich viele Kita-Betreiber
angesichts der hohen Nachfrage bisher zurücklehnen, ihre
Öffnungszeiten den Eltern gewissermaßen aufzwingen, müssen sie sich
hoffentlich bald auf einem größeren Markt behaupten, im besten Fall
sogar um die Gunst ihrer Kunden werben. Dann können nicht nur mehr
Eltern arbeiten, auch die Betreuung wird besser.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


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