(Registrieren)

Marktwirtschaftlicher Dialog zur Steuergerechtigkeit / Prof. Reimer: Das Problem der kalten Progression bedarf einer gesetzlichen Lösung

Geschrieben am 26-06-2013

Berlin (ots) - Wer soll warum, für was, wie viel Steuern zahlen?
Beim Marktwirtschaftlichen Dialog der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM) stritten heute in der Landesvertretung
Sachsen-Anhalt beim Bund die finanz- und steuerpolitischen
Fachpolitiker der Bundestagsfraktionen darüber, was aus ihrer Sicht
unter Steuergerechtigkeit zu verstehen ist. Aus Sicht der INSM ist
eine Debatte über Steuererhöhungen überflüssig und unnötig, da die
Einnahmen des Staates auch in den kommenden Jahren ausreichen werden.
"Diskussionswürdig ist eine möglichst effiziente und gerechte
Verwendung der Steuermittel. Wer durch Steuererhöhungen das Wachstum
gefährdet, verbaut vor allem Geringqualifizierten Aufstiegschancen
und schafft neue Ungerechtigkeiten", so Hubertus Pellengahr,
Geschäftsführer der INSM.

Da es in der laufenden Legislaturperiode leider nicht gelungen
ist, die sogenannte kalte Progression zu bekämpfen, präsentierte
Prof. Dr. Reimer (Universität Heidelberg) einen Lösungsvorschlag, den
er im Auftrag der INSM ausgearbeitet hatte. Ein Steuerinflationsindex
soll demnach künftig für mehr Gerechtigkeit im Steuerrecht sorgen und
gleichzeitig inflationsdämpfend wirken. Reimer: "Das Problem der
kalten Progression bedarf einer gesetzlichen Lösung. Der
Steuerinflationsindex reduziert das latente Eigeninteresse des Staats
an der Inflation, würde international eine Vorbildfunktion übernehmen
und damit die Überzeugungskraft der Steuergesetzgebung stärken."

Lothar Binding, MdB (SPD): "Es ist erschreckend zu sehen, wie in
Ausarbeitungen mit wissenschaftlichem Anspruch bzw. in Aussagen von
Wissenschaftlern nicht zwischen der theoretischen Unmöglichkeit die
kalte Progression zu vermeiden und den tatsächlichen wirtschaftlichen
Wirkungen unterschieden wird - mit der Folge häufiger
Fehlinterpretation politischer Überlegungen oder
Gesetzgebungsverfahren."

Dr. Mathias Middelberg, MdB (CDU): "Lohnsteigerungen gehören in
die Taschen der Arbeitnehmer und nicht - verschleiert über die kalte
Progression - in staatliche Steuerkassen!"

Lisa Paus, MdB (Bündnis 90/Die Grünen): "Wir Grüne setzen uns für
die steuerliche Entlastung niedriger und mittlerer Einkommen ein. Nur
die höchsten Einkommen werden wir moderat stärker belasten und den
Spitzensteuersatz auf 49 Prozent ab einem zu versteuernden Einkommen
von 80.000 Euro anheben. Alle darüber liegenden Einkommen sind vom
Problem der kalten Progression gar nicht betroffen."

Dr. Axel Troost, MdB (DIE LINKE): "DIE LINKE will die
Angriffspunkte der kalten Progression durch eine kontinuierliche
Linearisierung des Einkommensteuertarifs massiv absenken. Eine
teilweise Gegenfinanzierung soll über die Anhebung des
Spitzensteuersatzes erfolgen."

Dr. Volker Wissing, MdB (FDP): "Die kalte Progression ist
leistungsfeindlich, weil der Staat durch sie einseitig von
Lohnerhöhungen profitiert. Indem SPD und Grüne einen Abbau der kalten
Progression abgelehnt haben, haben sie Politik gegen die Arbeitnehmer
gemacht. Gerade untere und mittlere Einkommen müssen heute wegen
Rot-Grün höhere Steuern zahlen."

Die Studie von Prof. Reimer und Fotos der Veranstaltung finden Sie
auf www.insm.de

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.



Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet@insm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

471829

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Griechenlands Wirtschaftsminister Hatzidakis wirbt für Wachstumsfonds für mittelständische Unternehmen Berlin (ots) - Vor dem EU-Gipfel hat Athens Wirtschaftsminister Costis Hatzidakis für die Einrichtung eines Wachstumsfonds zur finanziellen Förderung kleiner und mittlerer Betriebe in Griechenland geworben. Sein Land brauche "nicht nur die Peitsche, sondern auch Zuckerrohr", sagte Hatzidakis dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe) zur Begründung. Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 mehr...

  • Voßhoff: Koalition beschließt Verbraucherschutzpaket gegen unseriöse Geschäftspraktiken Berlin (ots) - Der Rechtsausschuss des Bundestages hat am heutigen Mittwoch mit den Stimmen der Koalition das Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken verabschiedet. Hierzu erklärt die rechtspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Andrea Voßhoff: "Die Koalition geht konsequent gegen verbraucherschädigende Geschäftsmodelle und -methoden vor. Mit dem Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken verbessern wir den Schutz von Verbrauchern vor unerlaubter Telefonwerbung, überzogenen Abmahnungen und dubiosen Inkassomethoden. mehr...

  • "So geht's" - AOK stellt Positionen zur Gesundheitspolitik nach der Bundestagswahl vor Berlin (ots) - In der nächsten Legislaturperiode hält die AOK grundlegende Strukturreformen in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für notwendig. In einem Positionspapier mit dem Titel "So geht's" macht die AOK dazu jetzt klare Vorschläge nach dem Prinzip "Problembeschreibung - Lösungsvorschlag". Der Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes hat diese Vorschläge für gute Gesundheitspolitik des nächsten Bundestages im Juni verabschiedet. Die Beitragszahler würden so viel Geld wie noch nie für die stationäre und ambulante Behandlung mehr...

  • Holzenkamp: Antibiotikaverbrauch in der Nutztierhaltung wird durch Arzneimittelgesetz sinken Berlin (ots) - Der Vermittlungsausschuss hat sich am heutigen Mittwoch auf einen Kompromiss zur Novelle des Arzneimittelgesetzes geeinigt, mit der der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung gesenkt werden soll. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp: "Wir haben einen soliden Kompromiss im Vermittlungsausschuss erreicht. Damit kann das von der christlich-liberalen Koalition vorgelegte Gesetz zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes mehr...

  • Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Habeck: EU-Agrarreform nur "kleiner Schritt" Hamburg (ots) - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht die geplante EU-Agrarreform nicht als großen Wurf: "Wir sind einen kleinen Schritt für die Landwirtschaft gegangen, keinen großen für die Menschheit", so der Minister in der Nachrichtensendung "NDR aktuell" im NDR Fernsehen. Er habe sich weitergehende Zielfestschreibungen vorstellen können. Habeck verweist aber auch auf die positiven Folgen der geplanten Reform. So werde es eine "sichtbar andere Landwirtschaft" geben. Die Landschaft werde mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht