(Registrieren)

neues deutschland: SPD-Politiker Nietan gegen Abbruch der EU-Beitrittverhandlungen mit der Türkei/Volker Beck (Grüne) kritisiert Vorgehen der Bundesregierung

Geschrieben am 21-06-2013

Berlin (ots) - Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dietmar Nietan
spricht sich gegen den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der
Türkei aus. "Die Regierung Erdogan riskiert durch ihr
unverhältnismäßiges Vorgehen gegenüber den Demonstranten und durch
ihre Angriffe gegen das Europäische Parlament und die EU, die
europäischen Partner zu verprellen'", sagte Nietan gegenüber der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Samstagausgabe). "Ein Stopp der Beitrittsverhandlungen liegt weder
im Interesse der Türkei noch der EU und ich bin der Ansicht, dass
viele Menschen in der Türkei - gerade unter den Demonstrantinnen und
Demonstranten - die EU-Perspektive ihres Landes wollen", so der
SPD-Politiker.

Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der
Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, meint, dass die Verhandlungen
den Demonstrierenden in der Türkei "Hoffnung und Motivation" geben.
"Anstatt die Verhandlungen zu blockieren, sollte die Bundesregierung
besser darauf dringen, zügig zu den Kapiteln über Rechtsstaatlichkeit
und Justiz zu kommen", erklärte der menschenrechtspolitische Sprecher
der Grünen in "neues deutschland".

Der Leiter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in der Türkei
plädiert ebenfalls dafür, die Beitrittsgespräche nicht zu stoppen.
Die im Land demonstrierenden Menschen forderten europäische Werte,
schreibt Michael Meier in einem Gastbeitrag für das Blatt.
"Demokratie, Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit, Medienfreiheit. Dafür
brauchen sie den Rückhalt der EU und die Beitrittsperspektive."

Murat Cakir von der LINKE-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung dagegen
sieht die Diskusion um den türkischen Beitritt skeptisch. "Die
Debatte über Beitrittsgespräche zeugt von Doppelmoral. Für EU-Eliten
sind diese ein Faustpfand, um die strategischen und wirtschaftlichen
Interessen gegenüber der Türkei zu wahren", meint Cakir. Dabei wisse
man in Brüssel zu gut: "Auch eine EU-Mitgliedschaft kann
Entdemokratisierungstendenzen in einzelnen Länder nicht verhindern -
siehe Ungarn."



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

471042

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Regierung will Flüchtlings-Elite aus Syrien Berlin (ots) - Berlin - Die Bundesregierung plant offenbar, die Opposition in Syrien deutlich stärker zu unterstützen als bisher bekannt - und denkt dabei bereits an die Zeit nach Machthaber Baschar al Assad. Das geht aus einer internen Anweisung an deutsche Auslandsvertretungen und das UN- Flüchtlingshilfswerk hervor, die dem Tagesspiegel (Samstagausgabe) vorliegt. Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster mehr...

  • EU-KOMMISSION: Erklärung von EU-Kommissar Michel Barnier / Ausschluss des Wassersektors von der Konzessionsrichtlinie Berlin/Brüssel (ots) - EU-Kommissar Michel Barnier, zuständig für den Binnenmarkt und Dienstleistungen, hat heute (Freitag) zu einem Ausschluss des Wassersektors von der EU-Konzessionsrichtlinie erklärt: "Seit nunmehr mehreren Monaten kursieren Gerüchte, die Europäische Kommission versuche, durch die Hintertür mittels ihres Vorschlages zur Konzessionsrichtlinie die Wasserversorgung zu privatisieren. Dies war nie unsere Absicht und hat nie gestimmt. Die Europäische Kommission hat den Vorschlag für eine Konzessionsrichtlinie vorgelegt, mehr...

  • Unbürokratische Hochwasserhilfe beschlossen / bpa richtet Hilfsfonds für hochwassergeschädigte Pflegeeinrichtungen und Dienste ein / Zinslose Kredite der apoBank möglich Berlin (ots) - Die Pegelstände des Hochwassers gehen langsam zurück und das Ausmaß der Katastrophe wird noch deutlicher. Das Schicksal der vielen von den Fluten betroffenen Menschen hat auch die Bundesmitgliederversammlung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) beschäftigt. Beschlossen wurde ein Soforthilfeprogram für in Not geratene Mitglieds-Pflegeeinrichtungen und Dienste. Schnell und unbürokratisch soll den betroffenen privaten Trägern geholfen werden, damit diese ihre Existenz sichern und die Pflege und mehr...

  • neues deutschland: Fast-Eklat in St. Petersburg: Knapp vorbei¶ Berlin (ots) - Ein fatales Zeichen wurde in St. Petersburg gerade noch vermieden, größerer Schaden abgewendet, es ging am Eklat knapp vorbei. Die »Bronzezeit«-Ausstellung kam wieder in den Zeitplan. Das war bitter nötig. Wie kaum etwas anderes taugt die »Beutekunst« als Gradmesser der deutsch-russischen Beziehungen. Sie hat höchsten Symbolwert für die Vergangenheit ebenso wie in der Zukunft. Abstand und Nähe lassen sich verdeutlichen, Trennung und Zuwendung, Freude und Ärger. Die im Gefolge des Zweiten Weltkrieges aus dem geschlagenen mehr...

  • Berliner Zeitung: Zur Diskussion über den EU-Beitritt der Türkei: Berlin (ots) - Da es im Land (außer der kurdischen BDP) keine ernst zu nehmende parlamentarische Opposition gibt, benötigt die "liberale Türkei" jede Unterstützung, die möglich ist - aus kulturellen, wirtschaftlichen, aber auch geostrategischen Gründen. Zu Recht erklärt Außenminister Westerwelle, die türkische Regierung solle das Entstehen einer Zivilgesellschaft "nicht fürchten, sondern sich darüber freuen, erst recht, wenn man nach Europa will". Berlin und Brüssel sollten alles tun, um den EU-Beitritt der Türkei zu beschleunigen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht