(Registrieren)

WAZ: Erdogan am Scheideweg. Kommentar von Gudrun Büscher

Geschrieben am 11-06-2013

Essen (ots) - Wenn so - wie gestern auf dem Taksim-Platz - das
Angebot des türkischen Premiers Erdogan zum Dialog aussieht, dann
darf man sich über den wachsenden Protest nicht wundern. Tränengas
und Gummigeschosse statt ausgestreckter Hand - Erdogan hat Macht
demonstriert, spricht von "Gesindel" und dem "Ende der Toleranz". Das
lässt nichts Gutes erwarten. Denn der Konflikt um ein Bau-Projekt im
Gezi-Park hat sich zu einem Aufstand gegen den autoritären
Führungsstil Erdogans entwickelt, zum Aufbegehren gegen die
islamisch-konservative Ideologie seiner Partei. Die furchtbaren
Bilder vom Taksim-Platz und die Selbstherrlichkeit des
Regierungschefs wecken Erinnerungen an den Beginn des Arabischen
Frühlings. Erdogan stand dabei stets auf der Seite der Menschen, die
für Demokratie auf die Straße gingen. Und nun? Nun steht er am
Scheideweg - und mit ihm die Türkei. Dort sitzen mehr Journalisten in
Haft als in China. Dort versucht der Premier jetzt, gegen die
sozialen Netzwerke vorzugehen, über die sich der Protest formiert.
Erdogan, der Wohlstand und Stabilität in die Türkei gebracht hat,
demontiert sich selbst.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

468915

weitere Artikel:
  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Altmaiers Castor-Plänen Rostock (ots) - Noch im April sah die Welt anders aus. Damals erklärte Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), es gebe keinen Platz mehr in Lubmin für weitere Castoren. Zahlreiche gescheiterte Kompromissversuche und politische Ohrfeigen später steht das Zwischenlager Nord nun plötzlich wieder ganz hoch im Kurs. Die Gründe dafür sind einfach. Niedersachsen will nach jahrzehntelangem Gezänk um Gorleben nicht mehr allein die strahlende Atomsuppe auslöffeln. Schleswig-Holsteins rot-grüne Landesregierung zeigt sich zwar gesprächsbereit. mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Der Kampf gegen das Wasser offenbart schwere Defizite = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die Bilder sind wahlkampftauglich. Deshalb beeilen sich Kanzlerin, Ministerpräsidenten und Minister an allen aufgeweichten oder gebrochenen Deichen oder bei Helfern an Sandsackhaufen zu stehen. Doch bei genauerer Betrachtung bekommen die Hochglanzbilder Risse. Wer lange genug hinschaut, sieht, dass hinter der schönen Fassade marodes Gebälk steckt. Wieder sind weite Teile von Sachsen, Sachsen-Anhalt und diesmal auch von Bayern überschwemmt worden. Wieder überbieten sich Politiker in Hilfsangeboten, die in ihrer mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Eurokrise und Verfassungsgericht Halle (ots) - Die Richter fürchten offenbar, dass die Notenbank immer mehr dazu getrieben wird, Defizite von Staaten zu finanzieren, was sie nicht darf. Sollten die Richter tatsächlich die Hilfsprogramme der Notenbank stoppen, wäre die Euro-Rettung gescheitert. Die möglicherweise katastrophalen Folgen für die Euro-Zone und für Deutschland will Karlsruhe nicht in sein Kalkül einfließen lassen. Bundesbankpräsident Weidmann aber machte deutlich, wer in die Bresche springen muss, wenn die EZB als Retter ausfällt. Dann müssen die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Verfassungsschutzbericht Halle (ots) - Rechtsterroristische Attentate hält der neue Verfassungsschutzpräsident auch künftig für möglich. Derlei hat man in der Vergangenheit nicht gehört. Dass der Islamismus nach wie vor eine Gefahr darstellt, zeigen die Ereignisse im Nahen Osten. Und das zeigen auch Informationen über Bombenbastler hier. Es hilft nichts, Extremisten gegeneinander auszuspielen, wie dies von christlichen Parteien mitunter ebenso praktiziert wird wie von muslimischen Verbänden. Man muss das Augenmerk generell auf gewaltbereite Gruppen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Türkei Halle (ots) - Die Türkei ist ein zutiefst gespaltenes Land. Der Regierungschef hat einen gesellschaftlichen Reformprozess losgetreten, der sich immer mehr seiner Steuerung entzieht. Viele Menschen wollen nicht, dass an die Stelle des autoritären Kemalismus der Vergangenheit ein islamischer Autoritarismus tritt. Aber Erdogan hat nach wie vor eine starke Basis im Volk, nicht nur in den ländlichen Regionen. Leider deutet vieles darauf hin, dass er seine Aufgabe nicht im Zusammenführen der Gegensätze sieht. Er will nicht versöhnen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht