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Radikale Islamisten greifen ARD-Reporter und Fernsehteam an / Drei Personen verletzt

Geschrieben am 10-06-2013

Mainz (ots) - Offenbar radikale Islamisten haben am vergangenen
Freitag im hessischen Offenbach ARD-Reporter und deren Kamerateam bei
Dreh- und Recherchearbeiten angegriffen. Das berichtet das
ARD-Politikmagazin "Report Mainz" vorab auf seiner Website
(www.reportmainz.de). Ein Reporter, ein Kameramann und ein
Kameraassistent, die für "Report Mainz" im Einsatz waren, wurden
dabei verletzt.

Die Angriffe erfolgten vor der Tauheed-Moschee in der Innenstadt.
Die Journalisten waren dort mit ihrem Fernsehteam zu einem
Recherchegespräch mit dem Imam unmittelbar nach dem Freitagsgebet
verabredet. Anlass waren Hinweise, dass sich aus dem Umfeld der
Moschee eine Gruppe junger Muslime gebildet haben soll, die plant, in
Syrien gegen das Assad-Regime zu kämpfen. Die Journalisten wollten
diesen Hinweisen nachgehen und die Hintergründe recherchieren. Vor
Ort vereinbarten sie über ein Vorstandsmitglied der Moscheegemeinde
ein Gespräch mit dem zuständigen Imam.

Als die Journalisten mit ihrem Kamerateam zu dem vereinbarten
Zeitpunkt vor der Moschee warteten, griffen plötzlich junge Männer
gezielt zuerst einen der Reporter, dann den Kameramann und
schließlich den Kameraassistenten an. Der Reporter wurde mit der
Faust im Gesicht getroffen. Er erlitt eine Prellung an der Schläfe.
Der Kameraassistent berichtet, er habe von mehreren jungen Männern
Faustschläge und Fußtritte abbekommen. Erst danach habe er sich von
den Angreifern befreien können. Er erlitt eine Schädelprellung und
wurde vor Ort notärztlich behandelt. Bei dem Angriff wurden Teile der
Kameraausrüstung zerstört. Die Polizei in Offenbach hat Ermittlungen
wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung aufgenommen.

Eric Beres, einer der Journalisten von "Report Mainz", erlebte die
Situation so: "Vor dem Angriff hatte ich noch bemerkt, dass sich im
Hintergrund einige junge Männer merkwürdig verhielten, so als ob sie
etwas vorhätten. Ihnen missfiel offensichtlich, dass wir mit unserer
Kamera auftauchten und zuvor bereits einige Bilder von der Straße aus
gedreht hatten. Dann kam einer der Männer plötzlich und ohne jegliche
Vorwarnung direkt auf mich zu und schlug auf mich ein." Sein Kollege
Fritz Schmaldienst, der ebenfalls seit Jahren über die salafistische
Szene recherchiert, erklärte: "Eine solche Aggressivität habe ich bei
meinen langjährigen Recherchen noch nicht erlebt. Ich stellte
allerdings auch fest, dass unter den Moscheebesuchern das Entsetzen
über die Tat und die Täter groß war". "Report Mainz" liegt
Videomaterial vor, das einen Angriff auf den Reporter Eric Beres
dokumentiert. Zu sehen ist, wie ein Mann in muslimischer Bekleidung
auf ihn losstürmt und einprügelt. Sekunden zuvor hatte er den
Reporter bereits ein erstes Mal angegriffen.

Fritz Frey, Chefredakteur Fernsehen beim Südwestrundfunk und
Moderator von "Report Mainz", verurteilt die Tat: "Solche Attacken
sind selbstverständlich absolut inakzeptabel. Darüber hinaus zeigen
sie, wie aufgeladen die Stimmung unter radikalen Muslimen ist. Jede
mäßigende Stimme, wie die des Imam der Tauheed-Moschee, ist wichtig
und deshalb zu begrüßen. "Report Mainz" wird sich durch die Angriffe
nicht davon abbringen lassen, zu recherchieren und zu berichten."

Der Imam der Tauheed-Moschee, Taher Nawaz, hatte sich in einem
später geführten Interview mit "Report Mainz" geschockt über den
Vorfall geäußert: "Die Gruppe ist bisher nicht gewalttätig in
Erscheinung getreten. Von daher hat es uns selbst überrascht, dieser
plötzliche Gewaltausbruch." Er bestätigte, dass es sich bei den
mutmaßlichen Angreifern um Mitglieder jener Gruppe handele, die sich
in seiner Moschee zunehmend abgesondert und "wahrscheinlich"
radikalisiert hätten: "Es ist richtig, dass sich einige der
Mitglieder mit dem Gedanken tragen, nach Syrien zu gehen." Auf die
Frage, ob einzelne Mitglieder dort kämpfen wollten, sagte Nawaz:
"Also heutzutage gehen keine Touristen nach Syrien." Er berichtet von
einem Siebzehnjährigen, der nach Syrien habe aufbrechen wollen. Erst
nachdem sich dessen Vater an die Moschee gewandt habe, sei durch
Gespräche mit dem Jugendlichen erreicht worden, dass er zunächst
dableibe. Nach Informationen von ""Report Mainz"" soll sich der
Siebzehnjährige zuvor bereits von seinen Eltern verabschiedet und
gesagt haben, er müsse seine Pflicht tun.

Nach Recherchen von "Report Mainz" gehören der Gruppe etwa 10
Personen an. Sie steht seit längerem unter Beobachtung der
Sicherheitsbehörden. Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt haben
inzwischen Erkenntnisse über mehr als fünfzig Islamisten aus
Deutschland, die in Richtung Syrien ausgereist sind, um dort an
Kampfhandlungen teilzunehmen oder um den Widerstand gegen den
Assad-Regime zu unterstützen.

"Report Mainz" wird morgen, Dienstag, 11. Juni 2013, 21.45 Uhr, im
Ersten über die Recherchen und den Angriff auf das Kamerateam
berichten.

Zitate gegen Quellenangabe "Report Mainz" frei. Fragen bitte an
"Report Mainz", Tel.: 06131/929-33351.


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