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Kölner Stadt-Anzeiger: Kardinal Lehmann gegen Ausweitung der "Tridentinischen Messe" - Reformierte Liturgie "ist ein Goldstück"

Geschrieben am 07-06-2013

Köln (ots) - Zum "Eucharistischen Kongress" der deutschen
Katholiken in Köln hat sich der Mainzer Kardinal Karl Lehmann gegen
vermehrte Feiern der lateinischen Messe im "Tridentinischen Ritus"
gewandt. "Ich habe den Eindruck, die ganze Begeisterung auch für das
Latein hat viel mit Prestige zu tun und falschen Vorspiegelungen
einer vermeintlichen Kulturelite", sagte Lehmann dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Solche Motive stimmten ihn eher
skeptisch, so der Kardinal. Er verteidigte die Liturgiereform nach
dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) als ein "Goldstück".
1970 war in Deutschland die erneuerte Messliturgie in Deutsch
eingeführt und der bis dahin gültige Tridentinische Ritus abgeschafft
worden. Diese Form wird insbesondere von katholischen
Traditionalisten geschätzt. Nach einer Teilrücknahme des Verbots
unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gebe es
inzwischen ein größeres Angebot an Messfeiern im alten Ritus, ohne
dass der Zuspruch in gleichem Maß zugenommen hätte, erläuterte
Lehmann. Er halte "ein stärkeres Nebeneinander beider liturgischer
Formen heute nicht für sinnvoll, auch weil es nicht von unten
gewachsen ist", sagte Lehmann. "Die Entwicklung geht eher in die
Richtung der erneuerten Messe." Zu der umstrittenen, noch von
Benedikt XVI. angeordneten Revision der Wandlungsworte in der Messe
sagte Lehmann, man müsse "das jetzt mal abwarten und kann das Ganze
vielleicht auch etwas entspannen". Dem Wunsch des früheren Papstes
folgend, soll es an der zentralen Stelle der Messe nicht mehr heißen,
dass Jesu sein Blut "für alle" Menschen vergossen habe, sondern "für
viele". Lehmann zufolge stand der Streit über das "für alle" oder
"für viele" bislang "atmosphärisch im Bann der Frage, ob Rom die
Traditionalisten zu sehr hoffiere. Wenn man erklärt, dass Gottes
Heilswille allen Menschen gilt, sollte die Übersetzung der
Wandlungsworte keine Frage von so großer Brisanz und Dramatik mehr
sein", so der Kardinal. Da Papst Benedikt XVI. selbst zugestehe, dass
beide Übersetzungen theologisch angemessen und legitim sind, sei es
"nicht ganz einzusehen, warum dann strikt nur noch die eine
Übersetzung zulässig sein sollte". Im Übrigen plädierte Lehmann für
eine vertiefte Vermittlung des Ausdrucks "für alle": "'Wir kommen
alle in den Himmel', ist zu einfach".



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149


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