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Jahrhundertflut: Hochwasserschutz an der Elbe weiter mangelhaft

Geschrieben am 06-06-2013

Berlin (ots) - Für den dramatisch angestiegenen Hochwasserpegel an
der Elbe macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
auch Versäumnisse bei der Ausweisung von Überflutungsflächen
verantwortlich. Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe
(IKSE) habe schon vor mehr als zehn Jahren Flächen mit einer
Gesamtgröße von 35000 Hektar identifiziert, die zur Wasserrückhaltung
und für neue Auen zur Verfügung gestellt werden könnten. Davon würden
heute nur zwei Prozent auch tatsächlich für diese Zwecke genutzt.

"Nach der Jahrhundertflut 2002 hat die damalige Bundesregierung
versprochen, den Flüssen mehr Raum zu geben. Seitdem wurden große
Summen vor allem in technische Maßnahmen zum Hochwasserschutz
investiert. Es ist an der Zeit, endlich neue Projekte für zusätzliche
Überschwemmungsflächen an der Elbe, für neue Auen und für die
Rückverlegung von Deichen in Angriff zu nehmen", forderte der
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

An der Elbe würden außerdem nicht notwendige Baumaßnahmen zur
angeblichen Verbesserung der Schiffbarkeit durchgeführt. Wegen der
abnehmenden Bedeutung des Flusses für die Güterschifffahrt lohne sich
dies nicht, sagte Weiger. "Für überflüssige Baumaßnahmen an der Elbe
werden jährlich viele Millionen Euro ausgegeben. Dieses Geld wäre für
ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen sehr viel besser eingesetzt",
so der BUND-Vorsitzende.

Mitverantwortlich für die dramatischen Folgen des Hochwassers
seien auch jene Bundesländer, die das Hochwasserschutzgesetz
aufgeweicht hätten. Ein generelles Bauverbot in Flussauen und klare
Vorgaben für die Landwirtschaft entlang der Flüsse seien so unmöglich
gemacht worden.

"Um Landwirtschaft zu betreiben, werden Flächen oft über Gräben
oder Drainagen entwässert und die Niederschläge den Flüssen
zugeleitet. Auf diese Weise verlieren Wiesen, Wälder, Sümpfe und
Moore mehr und mehr ihre frühere Schwammfunktion. Das gilt entlang
der Elbe, aber auch für viele andere Bäche und Flüsse in
Deutschland", sagte Weiger.

Hochwasserschutz dürfe nicht darauf reduziert werden, Stauanlagen
zu bauen oder Deiche zu erhöhen. Dies suggeriere den Anwohnern zwar
mehr Sicherheit, verschärfe aber die Gefahr stärkerer Flutwellen am
Unterlauf der Flüsse. "Allen Beteiligten muss es darum gehen, das
natürliche Schutzpotential von Flusseinzugsgebieten zu erkennen,
wiederherzustellen und zu sichern", sagte der BUND-Vorsitzende.



Pressekontakt:
Winfried Lücking, BUND-Flussexperte:
Tel. 030-27586-465 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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