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Lausitzer Rundschau: Lackmustest der Nächstenliebe Worauf es in den hochwassergebeutelten Regionen wirklich ankommt

Geschrieben am 05-06-2013

Cottbus (ots) - Dass Flüsse in Deutschland über die Ufer treten,
ist so ungewöhnlich nicht. Einmal im Jahr, nach der Schneeschmelze in
den Bergen, werden entlang des Rheins oder der Donau Uferstraßen
gesperrt, Sperrmauern errichtet und Sandsäcke gefüllt. Aber so
schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie. Weite Teile des Landes
sind Katastrophengebiet, in der Lausitz brechen die Dämme und die
Ortschaften stehen unter Wasser. Dass das Konsequenzen haben muss,
ist klar. Der Hochwasserschutz und die dafür nötigen Mittel müssen in
der Bundes- wie in der Landespolitik höchste Priorität erhalten. Der
Neubau von Deichen, die Anlage von Poldern und die Renaturierung von
Flussläufen zum Hochwasserschutz dürfen nicht mehr auf die lange Bank
geschoben werden - auch wenn es mancherorts langfristig vielleicht
sinnvoller sein könnte, mit dem Wirtschaftsbetrieb vom Flussufer
wegzuziehen oder die Kleingartenkolonie einige Hundert Meter
landeinwärts zu verlegen. Doch dass eine Stadt wie Grimma unter
anderem auch deshalb überflutet wurde, weil eine
Hochwasserschutzmauer aufgrund von Bürgerprotesten nicht rechtzeitig
fertig wurde, darf sich nicht mehr wiederholen. Die Anliegen
einzelner Wutbürger dürfen nicht zur Flutung einer Altstadt führen.
Doch das sind die Anliegen der nächsten Tage. Heute braucht es
zunächst einmal gelebte Solidarität: Beim Füllen von Sandsäcken und
dem Bau von Notdeichen ebenso wie bei der finanziellen Hilfe für die,
die nun zum wiederholten Male Flutopfer wurden. Großzügige und
unbürokratische Unterstützung für die Opfer der Naturkatastrophe
sollte zu einer Ehrensache werden, für das Land ebenso wie für jeden
Einzelnen: Wer von den Fluten nicht betroffen ist, könnte statt des
Biers zum Feierabend auch einmal einen Euro in die Spendendose
werfen. Denn der Wiederaufbau der Hochwasserregionen wird lange
dauern und am Ende teuer. Und letztlich sind es Notsituationen wie
diese, in denen es sich am Ende zeigt, was das in Sonntagsreden oft
gerühmte Wort "Gemeinsinn" heißt. Und letztlich ist die
Flutkatastrophe des Jahres 2013 nichts anderes als ein Lackmustest
für Nächstenliebe.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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