(Registrieren)

Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Merkels Wahlversprechen

Geschrieben am 31-05-2013

Rostock (ots) - In Ick-bin- allhier-Manier will sie dem glücklosen
SPD-Bewerber Peer Steinbrück ein Thema nach dem anderen abjagen. Eine
Art Mindestlohn hat Merkel der Union bereits verordnet, auch wenn der
nicht genau so heißt. Bessere Mütterrenten, um die man sich in der
Union seit Monaten balgt, nur her damit. Höheres Kindergeld und
höhere Freibeträge - kein Problem. Merkels Füllhorn sozialer
Wohltaten könnte den Bundeshaushalt freilich rund 28 Milliarden Euro
kosten. Ach was, Freibier für alle! Und so wird obendrauf noch das
Zückerli einer Mietpreisbremse gepackt, das die Union glatt bei der
SPD abgeschrieben hat. Merkel führt offenbar eine Art
Verdrängungswahlkampf. Sie okkupiert sozialdemokratische Positionen.
Und sie spickt das Unions-Wahlprogramm dermaßen mit sozialen Bonbons,
dass ihrem getreuen Kassenwart Wolfgang Schäuble Hören und Sehen
vergehen könnte. Der Sinn dieser Charme-Offensive ist so schlicht wie
wirksam: Es sollen nicht nur die eigenen Unions-Wähler bei der Stange
gehalten, sondern auch potenzielle Kreuzchenmacher der SPD eingelullt
werden. Politikwissenschaftler nennen das, was Merkel bereits 2009
erfolgreich praktizierte, asymmetrische Demobilisierung. Oder anders
gesagt: je mehr SPD-Anhänger zuhause bleiben, desto größer die Chance
auf den erneuten Sieg der Union im Herbst. Die Aussichten sind gar
nicht schlecht, dass die Kanzlerin mit dieser Strategie ihre dritte
Amtszeit erreichen kann.



Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

466909

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Ein Desaster für Berlin Leitartikel von Joachim Fahrun über den Mikrozensus und die Folgen für den Landeshaushalt Berlin (ots) - An Warnungen hatte es Berlins Finanzsenator seit Monaten nicht fehlen lassen. Wenn der Zensus vorliege, werde das zu Einnahmeverlusten führen, hatte Ulrich Nußbaum (parteilos, für die SPD) zuletzt in seine Ausblicke auf die finanzielle Zukunft der Stadt geschrieben. Dass es aber derartig schlimm kommen würde, ist dann doch ein Schock. Nun kann sicherlich auch der lokalpatriotische Berliner damit leben, dass seine Metropole eben doch noch nicht in den Club der Städte mit mehr als dreieinhalb Millionen Einwohnern mehr...

  • WAZ: Massenabfertigung in Kitas - Kommentar von Julia Emmrich Essen (ots) - Stell' dir vor, du bist noch keine zwei Jahre alt und musst schon Schlange stehen. Am Wickeltisch, beim Breifüttern, beim Schmusen. Unordnung und frühes Leid. Der Kita-Ausbau für die ganz Kleinen droht vielerorts in Massenabfertigung zu enden. Das war zu befürchten, eine Umfrage in Awo-Kitas hat es jetzt bestätigt. Aber reden wir mal nicht über die Kinder. Reden wir über die Erzieher, die in einem Ausmaß mit dem Scheitern klarkommen müssen, wie wir es bislang nur vom Pflegepersonal auf Stationen und in Heimen kennen. mehr...

  • WAZ: Teure Pillen - Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Wo wären wir ohne Antibiotika? Ohne Insulin? Man mag es sich kaum ausmalen. Keine Frage, innovative Medikamente sind segensreich für die Behandlung kranker Menschen. Die Entwicklung solcher Präparate verschlingt hohe Summen. Deshalb ist es völlig legitim, wenn die Pharmafirmen dafür einen guten Preis bekommen und einen satten Gewinn einfahren. Diese Mehrkosten muss den Kassen und Versicherten der medizinische Fortschritt wert sein. Für Pillen ohne Mehrwert gilt das jedoch nicht. Sie dürfen die Ausgaben im Gesundheitssystem mehr...

  • WAZ: Gönnen wir uns einen Test beim Fracking - Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Wir Deutschen sind gerne grundsätzlich unterwegs, nach dem Motto: Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu betreiben. Deshalb neigen wir zur schnellen Festlegung, von der wir uns dann durch nichts und niemanden mehr abbringen lassen. Schon wegen des dann drohenden Gesichtsverlusts. Die Welt besteht aber nicht nur aus Schwarz und Weiß. Tatsächlich überwiegen die Grautöne. Das gilt erst recht für die ganz großen Themen. Fracking ist so ein großes Thema. Für eine Industriegesellschaft ist günstige Energie mehr...

  • WAZ: Neue Zahlen für neue Ziele - Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Volkszählung ist schon lange kein politischer Kampfbegriff mehr. Wer sich vor 30 Jahren noch für die "informationelle Selbstbestimmung" in Stellung brachte und den Schnüffelstaat boykottierte, hat sich längst an einen sorglosen Umgang mit persönlichen Daten im Internet gewöhnt. Der "gläserne Bürger" macht niemandem mehr Angst. Der jetzt vorgelegte "Zensus 2011" provoziert vielmehr andere unbequeme Fragen: Wie kann es sein, dass in einer durchdigitalisierten Industriegesellschaft wie unserer 1,5 Millionen Karteileichen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht