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Weltkinderreport: Kinder mit Behinderung werden von der internationalen Hilfe vergessen

Geschrieben am 30-05-2013

München (ots) - UNICEF hat heute seinen Bericht über die Situation
der Kinder in der Welt 2013 mit dem Schwerpunkt Kinder mit
Behinderung veröffentlicht, der in Zusammenarbeit mit Handicap
International entstanden ist. Nach Angaben von UNICEF sind weltweit
93 Millionen Kinder unter 14 Jahren von einer Behinderung betroffen.
Da die Daten aber häufig unvollständig sind, liegt diese Schätzung
vermutlich unter der tatsächlichen Anzahl. Der Bericht beinhaltet
Empfehlungen, um die weltweite Exklusion von Kindern mit Behinderung
zu beenden, so fordert UNICEF die Staaten auf, die UN-Konvention über
die Rechte von Menschen mit Behinderung zu unterzeichnen und
durchzusetzen. Der Bericht zeigt auf, dass Kinder mit Behinderung
häufiger von sozialer und schulischer Exklusion sowie von Armut und
Gewalt betroffen sind. Dies ist umso Besorgnis erregender, da sich
die Situation in den ärmsten Ländern noch verschlechtert, besonders,
wenn Kinder mit Behinderung mit bewaffneten Konflikten, explosiven
Kriegsresten oder Naturkatastrophen konfrontiert sind.

Eine inakzeptable Situation

Handicap International setzt sich in 61 Ländern für die besonders
Schutzbedürftigen ein, dazu gehören insbesondere Kinder mit
Behinderungen. Dies immer im Einklang mit den Empfehlungen von
UNICEF. Handicap International geht in der täglichen Arbeit auf die
Bedürfnisse dieser Kinder ein, sei dies in Notsituationen oder auch
in der Entwicklungszusammenarbeit: Durch Prävention von
Behinderungen, Rehabilitation, schulische Inklusion, psychologische
Unterstützung oder die Zerstörung von Landminen und explosiven
Kriegsresten - den Waffen, denen Kinder oft als Erste zum Opfer
fallen. "Fast die Hälfte unserer direkten Begünstigten sind Kinder
unter 18 Jahren. Unter allen Schutzbedürftigen sind sie oftmals die
Verletzlichsten. Beispielsweise in Afghanistan sind 68% der Opfer von
Landminen und explosiven Kriegsresten Kinder. Ein Viertel der
Verletzten, um die sich Handicap International in Nord-Syrien
kümmert, sind jünger als 12 Jahre. In den Entwicklungsländern haben
fast 90% der behinderten Kinder keinen Zugang zu der benötigten
Hilfe", erklärt Ludovic Bourbé, technischer Direktor bei Handicap
International. "Diese Situation ist inakzeptabel. Der UNICEF-Report
zeigt die größten Mängel bei der Betreuung von Kindern mit
Behinderungen in Entwicklungsländern sehr gut auf. Aber mit den
aktuell noch unzureichenden Finanzierungen ist es schwierig, die
Situation zu verbessern."

Unzureichende Finanzierungen

Eine von Handicap International und HelpAge im Februar 2012
veröffentlichte Studie zeigt auf, dass weniger als 0,5% der
internationalen humanitären Hilfe Menschen mit Behinderung
zugutekommt. Behinderte Kinder, die besonderen Schutz brauchen, sind
die Ersten, die von dieser Hilfe ausgelassen werden, und dies obwohl
sie fast 100 Millionen ausmachen. Bei humanitären Krisen sind
Menschen mit Behinderung aufgrund ihrer Mobilität oftmals mit
zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert, etwa beim Zugang zu den
wichtigsten Hilfeleistungen, wozu auch Leistungen im
Gesundheitsbereich gehören. Es ist daher essentiell, dass die Akteure
der humanitären Hilfe sicherstellen, dass ihre zur Verfügung
gestellten Mittel diesen spezifischen Bedürfnissen entgegenkommen,
durch eine gezielte und angepasste Unterstützung.



Pressekontakt:
Information: Dr. Eva Maria Fischer 0176/99 28 41 35,
www.handicap-international.de


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