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Schwäbische Zeitung: Alles Gute, alte Tante SPD! - Leitartikel

Geschrieben am 22-05-2013

Ravensburg (ots) - Sie ist mehr als eine große deutsche Partei.
Die SPD ist die große Partei in Deutschland. In diesen Wochen feiern
die Sozialdemokraten ihre Gründung vor 150 Jahren, heute ist der
offizielle Geburtstag. Mit Recht sind die SPD-Mitglieder auf ihre
Geschichte stolz und die Deutschen - gleich welcher politischen
Überzeugung - dürfen sich glücklich schätzen, dass es diese Partei
seit dem 19. Jahrhundert gibt.

Im Kleinklein von Wahlkämpfen beschränken sich heutzutage Genossen
(oder sie werden darauf reduziert) auf die Rolle der Kämpfer für
soziale Gerechtigkeit. Dabei können sie auf eine Historie blicken,
die einzigartig ist. Der Gründer des Allgemeinen Deutschen
Arbeitervereins, Ferdinand Lassalle, kämpfte für das allgemeine
Wahlrecht in deutschen Landen, als seine Gegner Demokratie noch nicht
einmal buchstabieren konnten. Reichskanzler Otto von Bismarck
identifizierte die SPD deshalb als Gefahr für seinen Obrigkeitsstaat.
In der Weimarer Republik waren es die Sozialdemokraten, die für den
Rechtsstaat eintraten, Hass und Niedertracht waren die Reaktion
darauf. So musste sich Reichspräsident Friedrich Ebert in einem
widerlichen Prozess gegen Demokratiefeinde zur Wehr setzen, zögerte
eine Blinddarmoperation heraus und starb. Dramatisch und historisch
war die Rede des Abgeordneten Otto Wels, als dieser 1933 das
Ermächtigungsgesetz Adolf Hitlers für die SPD ablehnte. Die übrigen
Demokraten hatten da schon aufgegeben und viele Sozialdemokraten
bezahlten ihre Überzeugung anschließend mit dem Leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten auch die Stalinisten vor solchen
Überzeugungen Angst. Sie zwangen in der sowjetischen Zone die SPD zur
Vereinigung mit der KPD. Wer dagegen war, landete im Zuchthaus. Dass
die Welt der Bundesrepublik nach dem Krieg wieder vertrauen konnte,
lag dann mit am Wirken eines Willy Brandts, der nicht in die
NS-Verbrechen verstrickt war und so die Entspannungspolitik
ermöglichte. Deshalb fernab aller kritischen und distanzierten
Berichterstattung: Alles gute, alte Tante SPD.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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