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Westdeutsche Zeitung: Der demografische Wandel ist eine tickende Zeitbombe = von Wibke Busch

Geschrieben am 14-05-2013

Düsseldorf (ots) - Wir werden weniger und wir werden älter. Auf
diese kurze Formel kann man den demografischen Wandel in Deutschland
bringen. Das wirklich Erschreckende an dieser Tatsache ist: Sie ist
seit Jahrzehnten bekannt - aber passiert ist nicht viel. Da wirkt es
nahezu putzig, dass sich die Parteien gegenseitig den Schwarzen Peter
zuschieben. Sie alle haben nicht ausreichend gehandelt, um auf die
große Herausforderung eine Antwort zu finden. Politisch ist das sogar
nachvollziehbar: Für Politiker ist es nicht attraktiv, große Reformen
umzusetzen, die einerseits mit Zumutungen für die potenziellen Wähler
verbunden sind, deren Früchte andererseits erst eine künftige
Politikergeneration einfahren wird. Das große Abwarten ist aber
verantwortungslos den kommenden Generationen gegenüber. Heute
entscheidet sich, ob die Bürger unseres Landes 2060 noch in Wohlstand
leben können. Bis dahin wird jeder Dritte 65 Jahre oder älter sein.
Das ist nicht mehr änderbar, aber gestaltbar. Es hat Folgen für alle
Lebensbereiche: die Finanzierung der Sozialsysteme, die Arbeitswelt,
den Wohnungsbau, den öffentlichen Nahverkehr, die Bildung und vieles
mehr. Die Zeitbombe tickt. Ja, wir werden mehr qualifizierte
Fachkräfte aus dem Ausland brauchen, aber das reicht nicht aus. Wir
werden uns auch auf eine weiter steigende Lebensarbeitszeit
einrichten und uns gut überlegen müssen, wie wir den Arbeitsalltag
für Ältere gestalten. Wir werden eine gute und bezahlbare
medizinische Versorgung sowie eine Pflege garantieren müssen, die dem
Wunsch der Menschen gerecht wird, so lange wie möglich selbstbestimmt
leben zu können. Und das alles muss so umgesetzt werden, dass die
unter 65-Jährigen nicht über Gebühr belastet werden. Das kostet Geld,
das kostet Mühe, und das erfordert kreative Ideen. Den Gipfeln und
Arbeitsgruppen müssen daher endlich Taten folgen auf Bundes-, Landes-
und Kommunalebene. Spätestens nach der Bundestagswahl sollte eine
neue Regierung dafür mit ersten konkreten Maßnahmen einen Aufschlag
machen. Ein solcher politischer Mut wird dafür sorgen, dass sich die
Menschen auf die positive Seite des demografischen Wandels freuen
können: ein langes Leben.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


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