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Allg. Zeitung Mainz: Wir brauchen jeden / Kommentar zum Demografiegipfel

Geschrieben am 14-05-2013

Mainz (ots) - Um einem Missverständnis vorzubeugen: Demografie ist
keine Zukunft, die noch beeinflussbar wäre. Sie ist Gegenwart, weil
die Menschen, die in den nächsten 15Jahren ins arbeitsfähige Alter
kommen, bereits geboren sind. Und weil die Zahl der Menschen, die
Kinder bekommen können, dramatisch kleiner ist als die Zahl der
Elterngeneration. Diese Erkenntnis sollte uns klar werden lassen,
dass es kein Allheilmittel gegen die Überalterung der Gesellschaft
geben wird - auch nicht Zuwanderung. Natürlich müssen wir etwas dafür
tun, dass junge und qualifizierte Ausländer zu uns kommen wollen.
Allerdings wird es niemandem in der alten Welt gelingen, eine
Einwanderungsgesellschaft wie in den USA oder in Australien zu
etablieren. Es braucht stattdessen ein Bündel von Maßnahmen: Wir
müssen uns endlich gegen den Skandal stemmen, dass noch immer viel zu
viele Jugendliche ohne Abschluss unsere Schulen verlassen. Wir müssen
eine verpflichtende Kleinkindbetreuung etablieren, in der auch
vernachlässigte Kinder und Migrantenkinder vor der Schule Sprache und
Sozialverhalten erlernen. Die Unternehmen müssen ihre
Arbeitsorganisation so anpassen, dass alle beruflich qualifizierten
Frauen nach einer selbst bestimmten Babypause in den Arbeitsprozess
zurückkehren können. Wir brauchen flexiblere Renten- und
Arbeitszeitmodelle, nach denen ältere Arbeitnehmer tatsächlich eine
Chance bekommen, weit über 60 zu arbeiten. Und schließlich dürfen wir
unseren Blick nicht auf Wirtschaft und Arbeitswelt verengen. Der
Konsum verschiebt sich zu den Älteren, Wohnformen müssen sich ändern,
die unaufhaltsame Entsiedlung strukturschwacher Räume muss begleitet
werden. Das Problem: Gipfel und Sonntagsreden bewirken gar nichts.
Wir brauchen eine Politik der Prioritäten, die konkret wird.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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