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Granold: In Syrien droht weitere Eskalation

Geschrieben am 10-05-2013

Berlin (ots) - Nach einer fünftägigen Reise zur Untersuchung der
Lage der syrischen Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon und der
Türkei erklärte Frau Ute Granold, Obfrau der CDU/CSU-Fraktion im
Bundestagsausschusses für Humanitäre Hilfe und Menschenrechte sowie
Vorsitzende des Stephanuskreises der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag:

"Deutlich mehr als eine Million Menschen sind bereits vor der
Gewalt, aber auch dem Mangel an allem Lebensnotwendigen in Syrien
geflohen. Die Flüchtlinge sind traumatisiert und verunsichert.
Dennoch ist für die meisten von ihnen eine Entscheidung zur Flucht
aus ihrem Heimatland erst ein letzter Schritt. Etwa sechs Millionen
Syrer sind Binnenflüchtlinge im Land selbst. Bis zu 4.000 Flüchtlinge
erreichen täglich Jordanien und den Libanon.

Die Lage in den Nachbarstaaten ist dramatisch. Bereits jetzt ist
die Aufnahmefähigkeit von Jordanien und dem Libanon beinahe
erschöpft. Soziale Konflikte drohen, durch medizinische
Unterversorgung entsteht das Risiko von Seuchen. Die Organisationen
der Vereinten Nationen, aber auch die türkische Regierung, die die
Versorgung der Flüchtenden im eigenen Land übernimmt, brauchen
dringend finanzielle Unterstützung. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR
rechnet bis zum Jahresende mit weiteren zwei Millionen Flüchtlingen
aus Syrien.

Die ganze Region steht auf der Kippe, noch bevor der Konflikt
seinen Höhepunkt erreicht hat. Bei einer weiteren Verschärfung des
Bürgerkrieges in Syrien aber werden auch und insbesondere die
Minderheiten leiden. Die christlichen Gemeinschaften fürchten gar um
ihren Bestand in einem weiteren der Länder, in denen das Christentum
entstand. Die meisten syrischen Christen wollen in ihrer Heimat
bleiben und gemeinsam mit den anderen Volks- und Religionsgruppen
friedlich zusammenleben. Sie stehen für den Frieden: Junge Christen
verweigern den Wehrdienst in der syrischen Armee und flüchten lieber,
als sich am Töten zu beteiligen. Im Ausland leben sie in Furcht und
Elend. Wir müssen viel mehr tun, um gerade auch die friedliebenden
Christen zu unterstützen.

Pläne der türkischen Regierung, an der Grenze zu Syrien ein
gesondertes Flüchtlingslager für Christen zu errichten, können nur
eine zeitweilige Lösung für die bedrängten Gemeinden sein. Es darf
aber auch kein Anreiz für die dauerhafte Abwanderung geschaffen
werden. Vielmehr müssen wir Initiativen unterstützen, Hilfe vor Ort
zu leisten.

Die wahllosen und brutalen Angriffe des Assad-Regimes auf die
syrische Bevölkerung, aber auch die zahlreichen Entführungen und
Gewaltakte im Gebiet der Opposition, verschärfen die Lage für die
Zivilbevölkerung. So sind bis heute die beiden orthodoxen Erzbischöfe
von Aleppo in der Hand ihrer Entführer. Sie müssen sofort
freigelassen werden - ihr Schicksal wirft einen weiteren Schatten auf
die in großer Furcht lebenden christlichen Gemeinden.

Wir fordern alle Staaten im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
dringlich auf, die Voraussetzung für eine Verhandlungslösung der
Parteien des syrischen Bürgerkrieges zu schaffen. Mehr Waffen oder
eine militärische Intervention werden nur zu mehr Leid und Zerstörung
in Syrien beitragen. Ein dauerhafter Frieden wird sich nur über
Verhandlungen erreichen lassen. Die Gewalt muss sofort ein Ende
nehmen."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


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