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Arzneimitteltherapie bei werdenden Müttern: Ein sensibles Thema

Geschrieben am 07-05-2013

Berlin (ots) -

Die Schwangerschaft ist immer eine sensible Lebensphase für Mutter
und Kind, zugleich haben Schwangere und Mütter in Deutschland heute
so gute Betreuungs- und Behandlungsmöglichkeiten wie nie zuvor: Vom
Mutterpass und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen über
Geburtsvorbereitungskurse bis hin zu modernen Geburtstechniken und
Rückbildungsgymnastik - kaum etwas wird noch dem Zufall überlassen.
Trotz medizinischen Fortschritts gehören zur Schwangerschaft aber
nach wie vor auch Gesundheitsprobleme wie Übelkeit, Erbrechen oder
Infekte, die mitunter medikamentös behandelt werden müssen. Hierbei
ist Vorsicht geboten, denn die Gesundheit des ungeborenen Kindes darf
nicht gefährdet werden. Auf keinen Fall sollten Schwangere
Medikamente selbständig ohne ärztlichen Rat einnehmen. Nur ein
Mediziner kann die Erkrankung genau feststellen und dann abwägen,
welches Arzneimittel am besten geeignet ist. Der Kinderarzt Dr. med.
Christof Schaefer, Leiter des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums
für Embryonaltoxikologie an der Berliner Charité zweifelt nicht
daran, dass die meisten seiner Kollegen Arzneimittelrisiken bei
Schwangeren sehr ernst nehmen:

O-Ton 1: "Wir haben zumindest in der Praxis unserer
Beratungseinrichtungen zur Arzneisicherheit in der Schwangerschaft
öfter mit Überschätzung von Medikamenten zu tun als mit der
Unterschätzung eines Medikamentes. Glücklicherweise ist es ja so,
dass man seit Contergan allgemein alarmiert ist und nur wenige
Ärztinnen oder Ärzte noch der Meinung sind, dass man Medikamente in
der Schwangerschaft grundsätzlich unbedenklich verwenden kann."

Tatsächlich ist eine Vielzahl von Arzneimitteln aus gutem Grund
für werdende Mütter ausgeschlossen, weil sie das Kind im Mutterleib
schädigen und sogar zu Missbildungen führen können. Das heißt aber
nicht, dass man grundsätzlich auf eine medikamentöse Behandlung
verzichten kann, denn auch das kann unter Umständen eine Gefahr für
Mutter und Kind darstellen, man denke nur an einen unbehandelten
Infekt. Außerdem gibt es viele Frauen, die an einer chronischen
Krankheit wie zum Beispiel Asthma leiden und auch als Schwangere
weiterbehandelt werden müssen. Ganz ohne Arzneimittel geht es also
meistens nicht, es müssen allerdings sichere Präparate verabreicht
werden. Glaubt man Dr. Schaefer, dann ist die Medikamenteneinnahme
während der Schwangerschaft nicht die Ausnahme sondern die Regel.
Etwa jede zweite der jährlich rund 900.000 Schwangeren in Deutschland
nimmt nach Aussagen des Experten mindestens ein Medikament jenseits
unterstützender Mittel wie etwa Vitaminpräparaten ein. Trotzdem wird
dem sensiblen Thema in der Öffentlichkeit und Fachwelt immer noch zu
wenig Aufmerksamkeit geschenkt, findet Dr. Schaefer:

O-Ton 2: "Wir sprechen viel über Arzneimittelsicherheit im Alter
oder auch in anderen Altersgruppen, aber viel zu wenig über die
Arzneimittelsicherheit beim ungeborenen Kind und wenn man da etwas
falsch macht, falsch behandelt oder vielleicht auch nicht behandelt,
wo man hätte behandeln müssen, dann hat das unter Umständen nicht nur
für die Mutter, sondern auch für das Kind lebenslang Konsequenzen.
Das heißt für die nächsten 70 bis 80 Jahre kann da eine Weiche falsch
gestellt werden. Also ein Thema, das nicht genug Aufmerksamkeit
kriegen kann."

BPI-Pressedienst Arzneimittel zum Muttertag unter:
www.bpi/pressedienst.de



Pressekontakt:
Andreas Aumann, 030 279 09 123,aaumann@bpi.de
Joachim Odenbach, 030 279 09 131, jodenbach@bpi.de


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