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Weser-Kurier: Zur Atalanta-Mission gegen Piraten schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 05-05-2013

Bremen (ots) - Machen wir noch mit? Wird Deutschland weiterhin im
Rahmen der Atalanta-Mission Bundeswehrtruppen entsenden, um
Handelsschiffe vor der Küste Somalias vor Piratenangriffen zu
schützen? Bald entscheidet der Bundestag darüber - und es gibt nur
einen richtigen Weg: Ja, wir müssen dabei bleiben. Zunächst erscheint
das unnötig: Weniger Piratenangriffe, weniger Geiselnahmen als
früher, sagen Statistiken. "Toll", denkt mancher. "Was machen wir
noch dort?" Diese Sichtweise ist trügerisch. Denn Piraten werden
merken, wenn Militär verschwunden ist. Und sie werden wieder
zuschlagen, die Überfallzahlen erneut nach oben treiben. Warum? Weil
es organisierte, international vernetzte Banden sind, deren
Hintermänner Millionen kassieren. Aus Atalanta auszusteigen, hieße,
dem organisierten Verbrechen das Feld zu überlassen. Auch wenn das
Wort strapaziert ist, in diesem Fall ist es angebracht: Eine
Mandatsverlängerung ist - leider- alternativlos. Jüngst wurden
Handelsschiffe auch vor der Küste Westafrikas angegriffen. Ob
dahinter ein taktischer Schachzug der organisierten Banden steht, ist
bisher reine Spekulation. Trotzdem: Bei ihrem hohen Organisationsgrad
ist für sie so ein Vorgehen problemlos möglich. Vor allem zeigen die
Vorfälle aber, dass das Piraterie-Problem noch nicht gelöst ist - es
gilt also, weiter Präsenz zu zeigen. Der Bundestag hat sich bereits
mit einem Aspekt dieses Problems befasst: Rahmenbedingungen sollen
dafür geschaffen werden, dass private Sicherheitsleute Frachter unter
deutscher Flagge bewachen. Alles wird streng geregelt, nur
zertifizierte Beschützer sollen zugelassen werden, um Hobby-Rambos zu
verhindern. Das ist gut: Man braucht solche Richtlinien, denn es gibt
viel zu beachten: Wie ist zu reagieren, wenn Schüsse fallen, wenn
Panik ausbricht? Wie sind die Strukturen an Bord? Immerhin trägt der
Kapitän Verantwortung für Schiff und Besatzung. Durch den Bundestag
ist das alles schon längst - aber warum ist seither nichts Konkretes
herausgekommen? Viel hat die Regierung noch vor in dieser
Legislaturperiode - es scheint unrealistisch, dass sich beim Thema
Piraterie noch etwas bewegt. Dabei geht es nicht nur um den Schutz
des freien Handels. Es geht um etwas viel Kostbareres: um
Menschenleben.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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