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Lausitzer Rundschau: Ein Presseplatz bei Viagogo? Zur Verlosung von Medienplätzen beim NSU-Prozess

Geschrieben am 29-04-2013

Cottbus (ots) - Welch ein Brüller bei der Pressekonferenz am
Montag zur Verlosung der Medienplätze beim NSU-Prozess. Die
Modezeitschrift "Brigitte" ist dabei, auch "Hallo-München.de", die
"Frankfurter Allgemeine Zeitung" oder "Süddeutsche" aber nicht. Die
Richterin musste selbst lachen. Vielleicht auch, weil hier einige
leer ausgingen, die sich besonders eifrig und moralisch über das
erste, sehr windige Windhundverfahren beklagt hatten? Nun "Ebru TV"
statt "Die Zeit", "Radio Lora" statt "Deutschlandfunk". Wie lustig.
Wie witzig. Und dann die Information, dass man Plätze ja neuerdings
auch untereinander tauschen kann, ein dezenter Hinweis auf die
Möglichkeiten des Schwarzmarktes. Wahrscheinlich werden die Sitze
bald bei der Ticketbörse Viagogo angeboten. Die selbstgefällige,
Schenkel klopfende gute Laune bei der Verkündung der Ergebnisse war
der Tiefpunkt der Stillosigkeiten, die sich das Oberlandesgericht
München bisher geleistet hat. Die der Kammer schon eine Rüge vom
Verfassungsgericht eingetragen und mehr noch, eine nationale und
internationale Blamage ersten Ranges beschert haben. Ehe überhaupt
die Anklage verlesen ist. Von nun an kann, nein muss es bergauf
gehen. Erwartet wird nichts weniger als ein fair und konzentriert
geführter Jahrhundertprozess, der darlegt, wie junge Menschen dazu
kommen konnten, als rechte Terrorgruppe gezielt unschuldige Ausländer
mitten in Deutschland umzubringen. Wie groß ihr Netzwerk war und
auch, warum die Täter so lange unentdeckt bleiben konnten. Ein
Prozess der in akzeptabler Zeit, nicht erst nach vielen Jahren, mit
Urteilen endet, die die Zweifler wieder mit dem deutschen Rechtsstaat
versöhnen. Bei diesem Gericht allerdings kann einem da angst und
bange werden.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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