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"Schwarzbuch Kohlepolitik" schlägt Wellen / Gewerkschaftschef Vassiliadis vergleicht Greenpeace Kritik mit rechtsextremem Verhalten

Geschrieben am 26-04-2013

Berlin / Hamburg (ots) - In einem offenen Brief an Greenpeace hat
der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie
(IG BCE) Michael Vassiliadis gestern das von Greenpeace
veröffentlichte Schwarzbuch Kohlepolitik kritisiert. Michael
Vassiliadis schrieb wörtlich: "Den von Greenpeace gewählten Stil der
persönlichen Diffamierung kennen wir sonst nur aus dem rechtsextremen
Lager, dies ist mit den Ansprüchen an demokratisch orientierte
Organisationen nicht vereinbar." Im Schwarzbuch Kohlepolitik findet
sich auch ein Portrait von Michael Vassiliadis. In diesem Schwarzbuch
hatte Greenpeace Mitte März die Verflechtungen zwischen Politik und
Kohleunternehmen aufgedeckt. Das Schwarzbuch ist das Resultat einer
umfangreichen Recherche, für die Greenpeace ausschließlich öffentlich
zugängliche biografische Daten von einigen Hundert aktuellen und
ehemaligen Landes- und Bundespolitikern sowie Funktionären nach
Verbindungen zur Kohlewirtschaft beleuchtet hat. Die Publikation
enthält 45 Portraits, die die enge Verzahnung zwischen Politik und
Kohleindustrie in Deutschland dokumentieren.

In seinem Brief an Greenpeace ist Vassiliadis weder auf die im
Schwarzbuch Kohlepolitik erhobenen Vorwürfe gegen ihn eingegangen,
noch hat er auf die Kritik an der Klimaschädlichkeit von
Kohlekraftwerken reagiert. Den Versuch, die Kritik von Greenpeace in
das "rechtsextreme Lager" zu stellen, weist die unabhängige
Umweltorganisation scharf zurück. "Es gehört zu den Aufgaben von
Greenpeace Transparenz in solche undurchsichtige Verflechtungen zu
bringen. Seit wann begibt man sich ins rechtsextreme Lager, wenn man
in Deutschland öffentlich zugängliche Daten zusammenfasst?",
kritisiert Greenpeace Energieexperte Niklas Schinerl die verbale
Entgleisung Vassiliadis. "Mit dem offenen Brief an Greenpeace macht
Vassiliadis das, was er Greenpeace vorwirft, er diffamiert." Der
Gewerkschaftsvorsitzende wird immer wieder von Kanzlerin Angela
Merkel (CDU) als Berater herangezogen. So war er beispielsweise
Mitglied der Ethikkommission für sichere Energieversorgung der
Bundesregierung.

"Greenpeace ist eine gemeinnützige Organisation, die
Umweltzerstörungen aufdeckt wie sie beispielsweise durch die
Förderung und Verbrennung von Kohle tagtäglich stattfinden. Gerade
weil Gewerkschafter wie Vassiliadis und viele Politiker der
Kohleindustrie den Rücken decken, werden Kohlekraftwerke in
Deutschland - trotz der Warnungen der Klimawissenschaft und zum
Schaden der Energiewende - weiter betrieben", so
Greenpeace-Energieexperte Schinerl weiter. Die Geschäfte der
Kohleindustrie haben nachweislich massive negative Auswirkungen auf
Umwelt, Klima und Gesundheit. Das hat Greenpeace erst kürzlich in
einer Studie, die Gesundheitsfolgen von Kohlekraftwerken zum Inhalt
hatte, erneut belegt. "Die IG BCE und ihr Vorsitzender arbeiten aktiv
gegen Umwelt- und Klimaschutz - unter anderem auch gegen EU-Gesetze
zu giftigen Chemikalien, gegen die Festlegung von Klimazielen oder
für den Bau neuer Kohlekraftwerke. Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Kanzlerin Angela Merkel
sollten sich gut überlegen, ob Vassiliadis der geeignete Berater für
Zukunftsprojekte wie die Energiewende ist", so Schinerl.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Energieexperte
Niklas Schinerl unter Tel. 0151-62820237, oder Pressesprecherin
Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel. 0151-14533087. Den offenen Brief
von Michael Vassiliadis finden Sie unter
http://gpurl.de/Vassiliadis, das Greenpeace Schwarzbuch Kohlepolitik:
http://gpurl.de/schwarzbuch-kohlepolitik, die Studie zu den
Gesundheitsfolgen: http://gpurl.de/Kohle-Gesundheitsreport, der
Vorschlag von Greenpeace für ein Kohleausstiegsgesetz
http://gpurl.de/kohleausstiegsgesetz.


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