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Badische Neueste Nachrichten: Linke ohne Lafontaine

Geschrieben am 23-04-2013

Karlsruhe (ots) - Eine gewisse Erleichterung ist unüberhörbar. Vor
allem im ostdeutschen Teil der Linkspartei, der früheren PDS, die in
den fünf neuen Ländern und Berlin gut und gerne zehnmal so viele
Mitglieder hat wie die elf Landesverbände im Westen und in
Brandenburg sogar Regierungspartei ist. Dass Oskar Lafontaine im
September nicht für den Bundestag kandidiert und sich somit endgültig
von der Bühne der Bundespolitik verabschiedet, haben die "Realos" aus
dem Osten mit einer spürbaren Genugtuung zur Kenntnis genommen. Ihnen
war die Dominanz des Saarländers, der nach der Fusion von
westdeutscher WASG und ostdeutscher PDS seine Linkspartei auf einen
strikten Oppositionskurs trimmte und in einem internen Machtkampf die
Reformer um Ex-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch ins Abseits
stellte, schon immer ein Dorn im Auge. Sie begrüßen denn auch seine
Entscheidung, auch wenn sie ihre Freude diplomatisch elegant
verkleiden. Dagegen hätten die Mitglieder aus dem Westen den
begnadeten Rhetoriker gerne noch einmal als Wahlkampflokomotive
gesehen. Von dem Verzicht Lafontaines profitiert zunächst vor allem
einer - Gregor Gysi. Schon seit längerem gilt das Verhältnis zwischen
dem Fraktionschef im Bundestag und dem früheren Parteichef als
zerrüttet. Gysi, der selbst dem Lager der ostdeutschen Reformer
angehört, hatte selbst unter der Dominanz Lafontaines gelitten. So
konnte Gysi auch die Demontage von Bartsch nicht verhindern. Nun
spricht alles dafür, dass der mittlerweile 65-jährige Berliner als
alleiniger Spitzenkandidat die Linke in den Bundestagswahlkampf
führen wird. Aber schon nach der Wahl könnten sich die Gewichte in
der Fraktion zu Lasten Gysis verändern. Nicht wenige Beobachter sehen
in Lafontaines Verzicht einen geschickten Schachzug, um die Position
seiner Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht zu stärken.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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