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Schwäbische Zeitung: Vorsicht, Vorbild - Leitartikel

Geschrieben am 21-04-2013

Ravensburg (ots) - Hier wird nicht mit Steinen geworfen und keine
moralinsaure Schelte betrieben. Aber wundern tun wir uns schon ein
bisschen über diesen Weltmeister von 1974. Der Manager und politische
Mensch Uli Hoeneß hat offenbar Millionen so effizient in der Schweiz
gebunkert, dass er nach einer Selbstanzeige erst mal die Kleinigkeit
von sechs Millionen Euro Abschlag an die deutschen Steuerbehörden
zahlte. Sechs Millionen Abschlag, da muss eine Riesensumme jenseits
der Grenze liegen, das klingt nach systematischer
Steuerhinterziehung.

Der Präsident des FC Bayern München wird sich ärgern, denn die
Politik hat ihm in die Suppe gespuckt, als SPD und Grüne das
Steuerabkommen mit der Schweiz im Bundesrat zu Fall brachten. SPD und
Grüne setzen sich nun aufs hohe Ross, und schmähen den CSU-nahen
Ulmer Hoeneß. Diesen Hochmut werden sie schnell ablegen, wenn denn
einer der auch nicht immer armen Genossen der Steuerhinterziehung
überführt wird.

Dabei lief es für Hoeneß diese Saison so gut: Sollte seinen teuren
Spielern ein Titel-Hattrick gelingen - neben der deutschen
Meisterschaft, noch den DFB-Pokal und womöglich die Champions League
zu gewinnen - wäre der begnadete Manager, Vielredner und
Wurstfabrikant unsterblich geworden.

Es spricht manches dafür, dass das barocke Denkmal Hoeneß nicht
nur die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ohne größeren Schaden
übersteht, sondern dass er obendrein auch Präsident dieses
beispiellos erfolgreichen und gesunden Fußballklubs bleibt. Der
Polterer Hoeneß hat polarisiert, er hat ein kerngesundes Unternehmen
aufgebaut und sich um ehemalige und aktuelle Spieler mit Alkohol- und
Eheproblemen gekümmert, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Er war
ein Vorbild, manche Anhänger vergötterten ihn geradezu. Aber ein
umtriebiger und sozialer Fußball-Präsident muss nicht zwingend ein
ehrlicher Mensch oder gar ein aufrechter Staatsbürger sein. Uli
Hoeneß wusste das schon länger. Jetzt wissen seine Fans es auch.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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