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das ARD radiofeature "Panzer für das Kalifat" - Deutsche Waffen für den Brandherd Bahrain?

Geschrieben am 16-04-2013

Köln (ots) - Täglich treffen sich in dem Königreich Bahrain mit
Einbruch der Dunkelheit meist junge Demonstranten, fordern Demokratie
und liefern sich Schlachten mit Polizei und Militär. Das hat
WDR-Autor Marc Thörner bei seiner Recherche im abgeschotteten Bahrain
erfahren. Die Königsfamilie unterdrückt jeglichen Protest brutal und
ist sich seit Beginn der "Arabellion" im März 2011 des Beistands
Saudi-Arabiens sicher. Vor diesem Hintergrund legt der Autor die
Brisanz der von der Bundesregierung beschlossenen Panzerlieferungen
an Saudi Arabien und Katar offen. Mit den Panzer-Exporten, so
Thörner, schlägt sich Deutschland eindeutig auf die Seite
reformfeindlicher und erzkonservativer Golfmonarchien, vor allem um
den vermeintlich wachsenden Einfluss Irans in der Region
zurückzudrängen. Ein Spiel mit dem Feuer, wie der Autor aufzeigt.

Das ARD radiofeature "Panzer für das Kalifat" schildert
erschütternde Geschichten von Menschenrechtsverletzungen in Bahrain.
So berichtet Rula Safar, die Leiterin einer Krankenpflegeschule, dass
Prinzessin Nura al Khalifa, eine Angehörige der sunnitischen
Herrscherfamilie, sie persönlich geschlagen und mit Elektroschocks
bis zur Bewusstlosigkeit gefoltert habe, weil sie verletzte
Aufständische behandelte. Ihr und anderen Medizinern wurde
vorgeworfen, das Regime umstürzen zu wollen. Am Ende habe sie mit
verbundenen Augen ein Geständnis unterschreiben müssen.

Zu hören ist "Panzer für das Kalifat" ab 24. April in sieben Wort-
und Kulturprogrammen der ARD. Den Auftakt macht SWR2 (Mittwoch,
24.4., 22.03 Uhr), es folgen SR 2 KulturRadio (Samstag, 27.4., 9.05
Uhr), Bayern 2 (Samstag, 27.4., 13.05 Uhr), Nordwestradio (Sonntag,
28.4., 9.05 Uhr), NDR Info und WDR 5 (Sonntag, 11.05 Uhr) sowie
hr2-Kultur (Sonntag, 18.05 Uhr). Im Internet steht das Feature unter
www.radiofeature.ard.de ab 24. April zur Verfügung.

Warum, fragt der Autor, hat der Bundessicherheitsrat ausgerechnet
vier Monate nach der Niederschlagung der Proteste in Bahrain erstmals
in der Geschichte der Bundesrepublik Panzer-Lieferungen nach Saudi
Arabien und Katar zugestimmt? Wenige Wochen zuvor waren Truppen der
Saudis und anderer Golfstaaten in Bahrain einmarschiert, um die
Demokratiebewegung mit Panzern und schwerem Gerät niederzuschlagen.
Es gab Tote und Verletzte. Was hat der Waffenlieferungsbeschluss zu
tun mit der von Bundeskanzlerin Merkel angekündigten Politik der
"strategischen Partnerschaften"? "Wenn wir davor zurückschrecken,
selbst in einen Konflikt einzugreifen, dann reicht es in der Regel
nicht, an andere Länder und Organisationen Worte der Ermutigung zu
richten. Wir müssen die Staaten, die bereit sind, sich zu engagieren,
auch dazu befähigen. Ich sage ausdrücklich: Das schließt auch den
Export von Waffen mit ein", hatte Merkel erklärt. Einige Experten und
Politiker, auch aus Merkels Partei, sehen darin ein gefährliches
Spiel, da mit den Waffen ein schiitisch-sunnitischer Konflikt
angeheizt werden und die Golf-Region auf Jahrzehnte destabilisieren
könnte.

Autor Marc Thörner (* 1964, Hamburg) arbeitet als freier
Journalist vorwiegend für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten.
Für seine Radio-Reportage "Wir respektieren die Kultur - Im deutsch
kontrollierten Norden Afghanistans" erhielt er 2009 den
Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus. Als Buchautor
veröffentlichte er u.a. "Der falsche Bart. Reportagen aus dem Krieg
gegen den Terror" (2009) und "Von Saddam City zu Sadr City. Die
irakischen Schiiten" (2005).

Produktion: WDR 2013

Redaktion: Dorothea Runge

Sendetermine
SWR 2 Mittwoch, 24. April, 22.03 Uhr
SR 2 KulturRadio Samstag, 27. April, 09.05 Uhr
Bayern 2 Samstag, 27. April, 13.05 Uhr
Nordwestradio (RB) Sonntag, 28. April, 09.05 Uhr
NDR Info Sonntag, 28. April, 11.05 Uhr
WDR 5 Sonntag, 28. April, 11.05 Uhr
hr2-Kultur Sonntag, 28. April, 18.05 Uhr

Registrierte Nutzer der WDR- und der SWR-Presselounge können das
ARD radiofeature noch vor der Ausstrahlung im jeweiligen
"Vorführraum" hören: www.presse.wdr.de / www.presseportal.swr.de.

Bildmaterial ist unter www.ard-foto.de erhältlich.



Pressekontakt:
Uwe-Jens Lindner
WDR Presse und Information
Tel. 0221 220 7123
uwe-jens.lindner@wdr.de

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und folgen Sie uns auf Twitter unter @ARD_Presse


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