(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Venezuela / Wahlen

Geschrieben am 15-04-2013

Osnabrück (ots) - Das schwere Erbe des Comandante

Unter den Sozialisten in Venezuela dürfte nun das große
Fracksausen losgehen. Ihr Spitzenkandidat Nicolás Maduro, ein
Günstling des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez, hat die
Präsidentenwahl offenbar nur hauchdünn gewonnen. Der Sieg gegen
seinen konservativen Herausforderer Henrique Capriles ist eine
gefühlte Niederlage.

Denn das Kalkül des Chávez-Vertrauten, die Trauer um den
Comandante in Wählerstimmen umzumünzen, ist gescheitert. Statt auf
der politischen Überholspur ist der Ex-Busfahrer im System-Stau.
Chávez hat ein schweres Erbe hinterlassen: Grassierende Korruption,
die Kluft zwischen Arm und Reich, ein Staat am Tropf der Öleinnahmen
und Angst vor Kriminalität lähmen das Land an der Karibik.

Maduros Mandat dauert bis 2019. Eigentlich. Schon jetzt ist jedoch
abzusehen, dass die Fußstapfen seines Ziehvaters zu groß für ihn
sind. Ihm fehlt das Charisma. Und anders als Chávez vermag er nicht,
Versäumnisse durch populistische Rhetorik zu kaschieren. Zudem hat er
kaum Rückhalt beim Militär und in der eigenen Partei. Sein schärfster
parteiinterner Konkurrent, Parlamentspräsident Diosdado Cabello,
fordert nach der Wahl bereits Selbstkritik. Eine klare Kampfansage.

Maduro tut gut daran, auf die Forderung der Opposition einzugehen,
die Stimmen neu auszuzählen. Denn eine auf Zweifel gebaute Amtszeit
ist zum Scheitern verurteilt. Das ölreiche Venezuela, der Mäzen des
Kontinents, blickt in eine äußerst ungewisse Zukunft.

Klaus Jongebloed



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

458180

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Terrorismus / NSU Osnabrück (ots) - Neue Chance für die Richter Für die Hinterbliebenen der Mordopfer ist die Verschiebung des NSU-Prozesses mehr als ärgerlich: Seit Tagen haben sich die Angehörigen emotional auf den Auftakt der Hauptverhandlung eingestellt - und jetzt müssen sie zusätzlich noch Fahrkarten, Hotels und Urlaub umbuchen. Dennoch bietet der für den Prozessauftakt verschobene Termin Vorteile. Denn das Akkreditierungsverfahren für Journalisten wird neu aufgerollt, auch dank der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts an das Oberlandesgericht mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Frauen / Quote / Koalition Osnabrück (ots) - Toxische Wirkung Glaubt die CDU-Führung wirklich, mit diesem sehr windigen Frauenquoten-Kompromiss die parteiinterne Rebellion auf Dauer in den Griff zu bekommen? Die Unionsfrauen, die in Sachen Teilhabe das Spitzenpersonal vor sich hertreiben, werden vor Zorn schäumen: Sie sind wieder einmal abgefertigt worden, sollen bis 2020 warten. Aber sie dürften einlenken: Ihr Spiel ist für die Koalition zu gefährlich. Eine fadenscheinige Quasi-Lösung wird also das Abstimmungsdebakel der Union verhindern. Aber gut mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Atom / Endlager / Niedersachsen Osnabrück (ots) - Pyrrhussieg möglich Stephan Weil wird den vereinbarten Neustart der Endlagersuche als Erfolg reklamieren, obwohl er den vor der Wahl vollmundig versprochenen Ausschluss von Gorleben schuldig blieb. Wuchern kann Rot-Grün vor allem mit der Aussicht, dass keine Castoren mehr mit Gewalt ins Wendland manövriert werden müssen. Doch bedeutet das auch einen Erfolg für das Land insgesamt? So oder so ist Niedersachsen in Sachen Endlager nicht aus dem Schneider. Das Bundesland ist reicher als jedes andere an Gestein, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Bildungspolitik/Hochschulen: "Bildungsrepublik?" Regensburg (ots) - Politiker beschwören sie gerne, die Bildungsrepublik Deutschland. Bei den Bildungsausgaben liegt Deutschland aber unter dem Schnitt der OECD-Länder. Pro Jahrgang verlassen rund 50 000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss. Dabei sind Investitionen in Bildung - angefangen von der Früherziehung über die Schulen bis zu den Universitäten - sehr rentabel, wie Studien belegen. Mit dem Bildungsstand steigt die Wahrscheinlichkeit einer Vollzeitbeschäftigung. Wer eine gute Ausbildung hat, verdient in der Regel auch mehr mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kommentar zur Frauenquote: Frauen sind zu geduldig Ravensburg (ots) - Frauenthemen auf die lange Bank zu schieben, das hat Tradition. Genau wie bei der Gleichstellung älterer Frauen bei der Mütterrente, die von Jahr zu Jahr für die Zukunft versprochen wird, so soll es jetzt mit der Quote weitergehen. Der Unterschied allerdings: Bei der Mütterrente drängen alle Frauen in der Union auf mehr Gerechtigkeit, bei der Quote nur viele und maßgebliche, von Ministerin Ursula von der Leyen bis zur Vorsitzenden der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion, Rita Pawelski. Nun will die CDU all diese mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht