(Registrieren)

Weser-Kurier: Zum Thema Generationengerechtigkeit schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 11-04-2013

Bremen (ots) - Ein deutsches Kind hat heute rechnerisch rund
190000 Euro Staatsschulden. Aber wer kann mit dieser Summe schon
etwas anfangen? Wer begreift, was so eine Summe eigentlich bedeutet?
Wenige. Und diejenigen, die erklären müssten, was es bedeutet, haben
daran ein denkbar geringes Interesse. Man will seine Wähler ja nicht
völlig verunsichern oder gar vergraulen. Die neue niedersächsische
Landesregierung sah sich gestern nicht einmal in der Lage, Fragen zum
Thema zu beantworten. Dabei hatte Rot-Grün nach der Wahl schnell
kundgetan, wie sehr die Schuldenlast drückt. Und natürlich weiß man
auch dort, was das für zukünftige Generationen bedeutet: eine
schreiende Ungerechtigkeit nämlich, weniger Chancen, weniger
Gestaltungsmöglichkeiten. Schulden sind etwas Abstraktes, etwas
Schleichendes, und genau deshalb sind sie so gefährlich. Man kann den
heutigen Wohlstand nur halten, wenn man es auf Kosten nachfolgender
Generationen tut. Aber mit welchem Recht passiert das eigentlich?
Wenn man es ganz grundsätzlich betrachtet, müsste ein neuer
Generationenvertrag her. Einer, der fair ist, glaubwürdig und vor
allem realistisch. Generationenvertrag nennt man das ungeschriebene
Abkommen, wonach die arbeitende junge Generation für die ältere
Generation aufkommt. Und natürlich geht die junge Generation davon
aus, dass sie später einmal das gleiche Recht genießt. Doch im Grunde
weiß doch jeder dieser Jüngeren: Das funktioniert immer weniger. Wer
jung ist, kann nicht auf die klassische Rente setzen, er muss selbst
vorsorgen. Bei Krankheit muss er einen immer größer werdenden Teil
der Kosten selbst tragen. Und natürlich muss er damit rechnen, dass
er in Zukunft immer mehr dafür zahlen muss, dass der Staat Schulen
betreibt, dass er Menschen sozial absichert, dass Polizisten
Sicherheit organisieren und, und, und. Das kann nicht immer weiter
über Schulden finanziert werden. Es braucht einen Konsens darüber,
was man sich noch leisten kann und will. Junge Menschen wären gut
beraten, sich stärker als bisher in Parteien und Verbänden
einzubringen. Dann könnten sie sich wenigstens einmischen und
mitreden.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

457509

weitere Artikel:
  • Das Erste, Freitag, 12. April 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:35 Uhr, Peer Steinbrück, Bundestagsabgeordneter und Kanzlerkandidat der SPD, Lage der SPD. Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Rheinische Post: Beunruhigende Zahlen aus der NRW-Justiz Düsseldorf (ots) - Das Thema taugt nicht zur Hysterisierung. Allerdings geben die jetzt bekannt gewordenen Zahlen über "Entweichungen" aus dem Knast allen Anlass, sich mit diesen Vorkommnissen intensiv zu befassen. Natürlich löst die Nachricht Besorgnis aus, dass innerhalb von neun Monaten fast 400 Häftlinge die ihnen gewährten Lockerungen und Freiheiten missbraucht haben - bis hin zur Flucht aus der Haft. Hinter der für den Laien undurchsichtigen Terminologie ("Entweichung, Lockerungsversagen") verbergen sich Verstöße und Delikte mehr...

  • Rheinische Post: Endlich mehr Kita-Plätze Düsseldorf (ots) - Die Not der Eltern, die eine Betreuung für ihre Kinder suchen, hat Kommunen und Länder jahrelang nicht bewegen können, ausreichend Plätze in Kitas und bei Tagesmüttern zu schaffen. Der Druck, dass Mütter und Väter ab Stichtag 1. August vor Gericht empfindlich hohe Summen für privat organisierte Betreuung geltend machen können, bringt nun Bewegung in die Sache. Er sorgt dafür, dass der seit Jahren schleppend voranschreitende Ausbau endlich an Dynamik gewinnt. Dennoch werden ab 1. August nicht alle Eltern in Westdeutschland mehr...

  • Rheinische Post: Das Blitzer-Geschäft Düsseldorf (ots) - Dass die Verkehrsminister am Verbot von Handy-Apps und Warngeräten vor Blitzanlagen festhalten, klingt zunächst vernünftig: Wer sich an die Verkehrsregeln hält, braucht diese Technik nicht - sie nützt nur Rasern. Faktisch halten die Verkehrsminister aber an einem Verbot fest, das sie gar nicht kontrollieren können. Dass eine Handy-App Autofahrer nicht vor stationären Blitzern warnen darf, Radio-Sender jedoch sogar vor mobilen Polizei-Kontrollen, zementiert lediglich die Ungleichbehandlung von Autofahrern. Es ist mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: PFT-Prozess endet mit Einstellung des Verfahrens Dem Rechtsstaat angemessen JUTTA STEINMETZ Bielefeld (ots) - Die juristische Aufarbeitung eines der größten Umweltskandale in Nordrhein-Westfalen vorm Landgericht Paderborn hat sich als Herkulesaufgabe erwiesen. Vor den Richtern erschienen Zeugen, die sich an die lange zurückliegenden Sachverhalte nicht mehr erinnern konnten. Andere, nämlich Frauen und Männer aus Belgien, kamen erst gar nicht, um bei der Wahrheitsfindung zu helfen. Auch die deutschen Behörden erwiesen sich im Nachhinein als Gegenspieler. Sie hatten im sensiblen Bereich der europaweiten Abfallwirtschaft ganz mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht