(Registrieren)

Südwest Presse: KOMMENTAR · NAZI-FAHNDER

Geschrieben am 07-04-2013

Ulm (ots) - Die Zentralstelle zur Aufklärung
nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg gehört zu den
angesehensten Einrichtungen, die sich mit der braunen deutschen
Vergangenheit beschäftigen. Seit 1958 wird sie von den Bundesländern
unterhalten, mehr als 7000 Vorermittlungsverfahren hat sie
eingeleitet - und dabei der Staatsanwaltschaft oft entscheidendes
Material für eine Anklage zugeliefert. Dass sie bis in die Gegenwart
hinein unaufhörlich und ohne jede Nachsicht mutmaßliche Täter
enttarnt, die der menschenverachtenden Nazi-Ideologie zugearbeitet
haben, ist ein großes Verdienst. Mord verjährt nicht, das gilt auch
für die Beihilfe dazu. So werden nun mehrere Dutzend etwa 90-Jährige
am Ende ihres Lebens noch einmal mit ihrem Beitrag zum grenzenlosen
Grauen konfrontiert. Es ist das Mindeste, was man den Opfern
schuldet. Dennoch ist zu erwarten, dass die Ermittlungen von den
üblichen Sentimentalitäten begleitet werden: Sind diese Leute nicht
zu alt, zu gebrechlich, zu krank, als dass man ihnen noch belastende
Befragungen oder gar einen Prozess zumuten könnte? Fragen, die sich
angesichts dessen, was im größten deutschen Vernichtungslager
geschehen ist, bis heute von selbst beantworten. Sollten zuletzt
mehrere KZ-Aufseher angeklagt werden, dürften die Prozesse die
letzten ihrer Art sein. Die Erinnerung an Auschwitz aber wird
fortleben, solange wir sie pflegen.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

456500

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Ermittlung gegen NS-Täter Halle (ots) - Der Politologe Joachim Perels sah zwischen Hitlers "Drittem Reich" und der jungen Bundesrepublik eine furchtbare Kontinuität. Tausende belastete Richter und Staatsanwälte, die in der Nazi-Zeit Menschen in den Tod geschickt hatten, wurden damals in den Staatsdienst übernommen. Die Folge: Zwischen 1952 und 1957 kam die Verfolgung von NS-Verbrechen fast zum Erliegen. Bis 1998 dann gab es in Deutschland 106 000 Ermittlungsverfahren wegen NS-Verbrechen und Urteile in 6 494 Fällen. Wer stöhnt, ob dies nicht genug sei, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Luxemburg und Bankgeheimnis Halle (ots) - Nun wollen die Luxemburger ihr Bankgeheimnis lockern. Sie sind bereit, Finanzämtern jenseits der Landesgrenzen Daten über ausländische Geldanleger zu übermitteln. Der "internationale Trend" gehe zu solch einem Informationsaustausch, so der Minister. Er hätte auch sagen können: Wir können nicht anders. Die USA, die dem Schwarzgeld ihrer Bürger auf der Spur sind, zwingen uns. Und was wir den USA zugestehen, können wir den europäischen Partnern nicht vorenthalten. Das Bankgeheimnis wird in Europa zum Auslaufmodell. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Täter-Opfer-Ausgleich in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - In fast 80 Prozent aller Fälle haben Täter und Opfer im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt einen außergerichtlichen Vergleich akzeptiert. Schuld erkannt und Sühne geleistet - ganz ohne Richter, rasch, effizient. Bei solchen Quoten fragt man sich, warum der Täter-Opfer-Ausgleich im dritten Jahrzehnt noch immer ein Schattendasein führt. Angesichts einer Justiz, in der sich - nicht zuletzt wegen Personalmangels - Verfahren über Monate und Jahre dahinschleppen. In denen sich Opfer des Öfteren fragen, um wessen Interessen mehr...

  • Das Erste, Montag, 8. April 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7:35 Uhr, Dr. Norbert Walter-Borjans, Finanzminister NRW, SPD, Offshore 8:05 Uhr, Claudia Roth, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen, Putin Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Rheinische Post: Krisenherd Korea = Von Godehard Uhlemann Düsseldorf (ots) - Die USA verschieben den Test einer Interkontinentalrakete im pazifischen Raum. Die Entscheidung ist weise, denn sie vermeidet eine unnötige weitere Eskalation in der Korea-Krise. In der nordkoreanischen Hauptstadt mag man das als Einknicken des verhassten Klassenfeindes vor den Kriegsdrohungen von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un feiern, Washington wird sich dadurch nicht provoziert fühlen. Man weiß um die eigene militärische Stärke, die dem nordkoreanischen Regime im Kriegsfall keine Chance zum Überleben ließe. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht